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rasch ein paar Erdapfel und etwas dazu, aber zum Fleischkochen ist es zu spät. Im Arbeitssaale sind acht Fenster nebeneinander in den Hof.
Dr. Maresch: Wohnen Sie zu Hause bei den Eltern? — Expertin Nr. 32: Nein, ich bin verheiratet.
Dr. Maresch: Haben Sie Familie? — Exp. Nr. 32 : Nein. Mein Mann hat vor Weihnachten den Fuß gebrochen und ist bis jetzt zu Hause. Früher hat er auch verdient. Er ist Bautischlergehilfe und verdient im Winter nichts, und im Sommer ist es auch schlecht gegangen. Er hat wohl st. 10 bis 13 verdient; ich war krank, konnte nichts verdienen, und mein Mann mußte beim Wirth essen. Am Samstag hat er mir dann natürlich nicht viel gebracht, und jetzt muß ich ihn erhalten; Vereinsgeld bekommt er nicht mehr. weil es schon zu lange dauert. Wir müssen von dem, was ich verdiene) leben und noch st. 10'20 monatlich Zins zahlen.
Dr. Maresch: Wie groß ist die Wohnung? — Exp. Nr. 32: Zimmer und Küche.
Dr. Riedl: Sind Ihnen Kinder gestorben? — Exp. Nr. 32: Ja, zwei; das eine nach drei Monaten und das andere gleich bei der Geburt.
Dr. Riedl: Haben Sie das Kind selbst aufgezogen? — Exp. Nr. 32: Ja, das eine; ich konnte während der Zeit nicht in die Arbeit gehen, weil ich das Kind selbst betreuen mußte.
Dr. Schiff: Wie viel geben Sie ungefähr im Tage aus? — Exp. Nr. 32: Für Vormittag und Mittagessen allein 15 kr., wenn's gut geht, 20 kr., da ist aber Kaffee und Nachtmahl nicht dabei.
Dr. Schiff: Wie können Sie da mit den fl. 5 bis 6, die Sie in der Woche verdienen, auskommen? Es gehen ja noch fl. 2'50 für die Miethe ab. — Exp. Nr. 32: Es schläft eine Arbeiterin bei mir, die mir für Mittagessen und Wohnung fl. 2 wöchentlich zahlt. Diese fl. 2 kommen auf den Zins weg, und von meinem Verdienst muß die ganze Woche gelebt werden. (Ueber Befragen des Vorsitzenden.) Die Arbeiterin schläft in der Küche und wir im Zimmer.
Dr. Riedl: Woran ist das Kind gestorben? — Exp. Nr. 32: An Gedärmkatarrh.
Frl. Boschek: Wie ist die Behandlung in der Fabrik von Seiten des Werkführers oder Meisters? — Exp. Nr. 32: Sehr schlecht. Geschimpft werden wir nicht, aber sekirt genug. Bei jeder Kleinigkeit wird Einem der Stuhl vor die Thür gesetzt; gerade heute ist es vorgekommen, daß der Meister gesagt hat: „Wenn Sie nicht anders arbeiten, so muß ich mir andere Leute bestellen", obwohl er einsehen muß, daß wir nicht anders können.
Frl. Boschek: Wie ist das Betragen der Werkführer in sittlicher Hinsicht? — Exp. Nr. 32: Je nachdem. Ich kann da nichts Genaues sagen, weil ich wenigstens mich nicht darum kümmere. Ich kann nicht sagen, daß es unsittlich ist, aber natürlich ein schönes und sauberes Mädel wird freundlicher behandelt als eine Andere oder eine Frau.
Frl. Bofchek: Werden Sie belästigt? — Exp. Nr. 32 : Nein, das kann ich nicht sagen.
Frl. Bosch ek: Haben die Frauen im schwangeren Zustande zu leiden und können Sie bis zur Niederkunft bei der Arbeit bleiben? — Exp. Nr. 32: Ja, bis zum letzten Tag. Es kommt gewiß öfter vor, daß Frauen krank sind, und es gibt auch häufig Frühgeburten, und zwar durch die schwere Arbeit, wie der Arzt es mir gesagt hat.
Frl. Bosch ek: Geht es den Anderen auch so, daß die Kinder nicht leben bleiben? — Exp. Nr. 32: Ja, sehr Vielen; voriges Jahr hatten mehrere Arbeiterinnen Kinder, aber es lebt kein einziges mehr.
Dr. v. F ür t h : Müssen Sie bei der Arbeit die ganze Zeit stehen? — Exp. Nr. 32: Ja freilich !