neuer Abschnitt, denn in diesem Jahre wurde in. England die Graphitgrube in Borrowdale (Cumberland) entdeckt

Im selben Jahre schon wurden die ersten Bleistifte aus Graphit, also die ersten des heutigen Bleistiftgeschlechtes, erzeugt, indem man den Graphit in'kleine Stäbchen zersägte und diese in Holz fasste. Diese Bleistifte wurden von den Künstlern aller Länder freudigst als wahre Kostbarkeiten aufgenommen und mit riesigen Preisen bezahlt. Ein Kilogramm dieses Graphites kam auf mehr als 190 fl. zu stehen.

Aber trotzdem die .Ausbeutung der Grube auf nur 6 Wochen jedem Jahre eingeschränkt und die Ausfuhr des unverarbeiteten Materials streng verboten war, wurden die Gruben von Borrow­dale dennoch gänzlich erschöpft. Vergebens versuchten die Eng­länder die Graphitreste und die zur directen Verwendung unbrauch­baren Graphitsorten durch Pulverisirung, Peinigung und Bindung mit verschiedenen Klebstoffen für die Erzeugung guter Bleistifte zuzubereiten. Alle Bemühungen blieben umsonst.

Zu jener Zeit, in der Mitte des 18. Jahrhunderts, waren auch in Frankreich und Bayern Bleistift-Fabriken entstanden, welche von dem harten Schlage mitgetroffen wurden und gleichfalls vergebens versuchten, <Ünen besseren Stoff für ihre Bleistifte m gewinnen.

Da trat im Jahre 1790 die^Geschichte der Bleistift-Fabrikation abermals in eine neue Aera. Es gelang nämlich Josef Hardtmuth in Wien und Conte in Paris gleichzeitig ein Mittel zu finden, welches im Stande war, den Cumberlandgraphit nicht nur zu er­setzen, sondern sogar zu übef treffen. Die Erfinder vermengten nämlich den feiugepulverten geschlemmten Graphit mit Thon und erlangten dadurch Massen von gewünschten verschiedenen Härtegraden.

6