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sind Freiheit, Wohlstand, Sicherheit und vor allen der Wider­stand gegen Unterdrückung. Die Frau hat das Recht, auf das Schaffst zu steigen, sie hat in gleicher Weise auch das Recht, die Rednerbühue zu betreten. Die Frau trägt bei zu den Steuern, sie kann wie der Mann Rechenschaft über deren Verwendung fordern u. s. w." Am 6. März 1792 reichten die Frauen eine Petition bei der Nationalversammlung ein, in der sie baten, Picken tragen und auf dem Marsselde militärische Uebungen abhalten zu dürfen.

Dahin war man mit der Huldigung ungemessener Leiden­schaften gekommen. Wie die Männer hofften die Frauen nur von der Anhäufung politischer Rechte eine sittliche und wirth- schaftliche Emanzipation ihres Geschlechtes. Die berechtigten Forderungen des Weibes auf Arbeit und Bildung, um durch diese zu einer höheren wirthschaftlichen Existenz sich aufzu­schwingen, frei in ihrem Wohlstände und selbstständig in der Erhaltung ihres Wohles zu sein, diese Forderungen wären längst vergessen und untergegangen in der habsüchtigen Gier nach politischen Rechten.

Auf dieser einmal eingeschlagenen Bahn gab es keinen sichern Halt mehr. Nur ein plötzliches und gänzliches Auf­geben der Bestrebungen oder ein unaufhaltsames Fortschreiten der Raserei war möglich. Für das erstere hatte die Revolu­tion keine Zeit der Erkenntniß. Und es war um so weniger möglich, als mehrere öffentliche Journale in vollem Ernste die politischen Bestrebungen der Frauen billigten und aneifer- ten, als selbst der Philosoph Condorcet auch für ihre äußer­sten Forderungen in die Schranken trat, und die Revolution überhaupt die Leidenschaften der Frauen benutzte, um jene der Männer stets rege zu halten. So traten die Frauen in den Journalismus der Zeit ein und vertheidigten in dem