öerlag von Ä. pichler's Witwe L Sohn in Wien.

Durck alle Buchhandlungen des In- und Auslandes sind zu beziehen:

von

mIeulscHlmll gegen ckeAevoi'njimiv.kW, leleiicl'iiei i» lozinler, naiionnl'cr u. ^alllnc^er^ezielumg

Jernhard Wecker.

Das Werk wirb in 6 Lieferungen g. 56 Lagen erscheinen. Preis pro Lieferung 10 Ngr. ----- 50 kr. ö. W.

Ein geachteter Kritiker sagt: Wer die letzten zwanzig Jahre durchgelebt und in dieser Periode auch nur zeitweise politisch thätig war, hat sicher mehrmals erwogen, wie es kam, daß die Reaktion nach dem Jahre 1848 ant der ganzen Linie mächtig wurde. Ja, sie war allmächtig. Sie unter­warf sich daS Volk, welches revolutionirte, sie schlug die Volksheere und führte deren Fübrer aus das Schafsot oder in die Kerker der Festungen; sie trieb die Freiheitskämpfer hinaus aus dem Vaterlande und zwang sie das bittere Brod des Eriles zu essen. .

Worin lag es aber, daß damals die Reaktion so überraschend schnell eine unumschränkte Gewalt über die Volkskräste gewann? Warum konnte sie das Schwert, mit dem sie das Blut edler Volksmänner vergoß, als das Sinnbild der gesellschaftlichen Ordnung emporhallen, und Gehorsam im Namen Gottes und der von Gott eingesetzten Obrigkeit fordern?

Diese Fragen beantwortet gründlich, ohne Leidenschaftlichkeit, mit einem durch bittere Erfahrungen gereiften Geiste Herr Bernhard Becker in seinem eben erschienenen Werke. Wir haben zwar die Jahre der Revolution und die ibr nachgefolgte Reaktion erlebt. Doch nahmen wir nur an Dem Antheil, waS eben geschah, und was uns entfernter lag, das ignorirten wir. Wenn uns jetzt die geschichtlichen Ereignisse in ihrem Zusammenhange und in ihrer Fortentwicklung durch eine gewandte, von demokratischen Grundsätzen geführte Feder geschildert werden, so erstaunen wir selbst über das Gewebe, das doch unter unsern Augen und unter unserer Theilnahme gesponnen wurde; wir erkennen die Macht des geschichtlichen Geistes und ahnen die Gesetze, denen er bei seiner Thätigkeit unterworfen ist. Herr Bernhard Becker führte die Masse für die Freiheit; er wurde aus Deutschland vertrieben. Als er aus England zurückkam, warf man ihn ins Gefängniß und verwies ihn später aus Preuße», wo seine Werke mit Beschlag belegt wurden. Diese L>chicksals- schläge waren kein Hinderniß für einen echten Demokraten, um objekriv und mit dem Aufwande großer Kenntnisse wahrzunehmen, wo der Grund der lo rasch eingetretenen und so wirksam gewordenen Reaktion lag. (Cünst. Borst. Z.)

' DaS

Heckt ller grauen Mjs Arbeit

lind die Grgliiii^kiim der KlMv-Mkit.

Ueber Ausstellungen der /raum-Arbeit.

Zwei Vortrage von vr Karl Thomas Richter.

1868. 2. vermehrte Aussage, gr. 8. 12 Ngr. 60 kr. ö. W.

Die von der Kritik äußerst beifällig aufgenommene Schrift schließt mit den Worten:Die weibliche Erziehung ist schlecht oder mittelmäßig. Blind und stumm, obwohl mit Augen und Sprache gesegnet, treten die Mädchen inS Leben. Für die große Masse ist nichts gescheiten. Und die Rohheit des Geistes, die Unwissenheit ist die Quelle jenes Lasters, dem wir heute am bellen Tageslicht aus jeder Straße begegnen. Selbst die Ge­sellschaft und der Staat baben bier ibrer Ausgabe und ihrer Pssichk noch nicht genügt. Und wenn sie es nicht können oder nicht wollen, dann ist es Aufgabe der Bessern, der Glücklicheren und Gesegneten die Arbeit zu schaffen und der Masse ihres Geschlechtes das Licht der Erkenntniß zu bieten, welches die einzige Basis des Glückes ist. Bildung allein macht gleich und glücklich und gesegnet werden jene sein, welche ihrem Geschlecht die Er­kenntniß bieten."

Ueber die

Entwicklung des Frbeiterstandes.

Bortrag von llk'. Karl Th. Richter.

1866. 2. Aufl. 12 Ngr. --- 60 kr. ö. W.

Wir nebmen Akt von der richtigen Grundanschauung des Herrn Ver­fassers, daß der ethische Kern der Weltgeschichte das Recht der Persönlich­keit ist, welches jeder Einzelne für sich und in Gemeinschaft mit den unter gleichen Lebensbedingungen stehenden Mitmenschen fortwährend zur Geltung zu bringen bemüht ist. In dieser Weise bekämpft Dr. Richter daher mit vollem Rechte und gutem Glücke die Laffalle'sche Theorie von der Staats­hilfe als die letzte entnervte Aeußerung jener Idee, welche in den verschie­denen Kulturepochen nach- (theilweise auch neben-) einander die Person, das Gut, die Arbeit und nun auch deren Aeußerung und Mittel: das Ka­pital. der Staatsallgewalt überliefern will. Ganz konsequent stellt er diesem Bemühen die Selbsthilfe gegenüber, welche aber nur in der freien Gemeinde, bei freiem Vereinsrechte, unter Sicherheit aller Genossenschaftsrechte, Auf­lösung der Privilegien, Freigebung des Handels möglich ist." (A.Lit.Z.)

Der Mißbrauch der Rationalitätenlehre

von

Bernhard Wecker.

1868. 2. Auflage, gr. 8. 20 Rgr. 1 fl. ö. W.

. Nationalität und der bonapartische Cäsarismus treten immer schroffer der reinen Demokratie entgegen, welche den gangbaren Begriff der Rationalität als ein Vorurtheil betrachtet und im Cäsarismus den Ausdruck einer argen Despotie sieht. Sehr scharfsinnig zeichnet diesen Gegensatz Herr Bernhard Becker in seiner an Ideen und frischen Gedanken reichen Broschüre. Wir folgen seiner schlagenden Beweisführung um so lieber, als er mit großer Einsicht und Sachkenntniß, dann mit ungewöhnlicher Kühnheit Grundsätze und Anschauungen, denen auch wir ergeben sind, in ihrer Wahrheit offenbart.

(Const. Borst. Z.)

Es ist gewiß ein verdienstliches Unternehmen, die Nationalitätenfrage einer gründlichen Besprechung zu unterwerfen. Der Herr Verfasser thut dieses in der vorliegenden Schrift in einer durchaus unparteiischen Weise, ohne Rücksicht aus die Wandelbarkeit der Tagesordnungen. Die an diese Frage sich knüpfende Zukunft des sogenannten europäischen Gleichgewichts findet in der richtigen Bebandlung dieser geistvollen Schrift eine ebenso belehrende wie befriedigende Lösung, weshalb dieselbe allgemein empfohlen und gewürdigt zu werden verdient. (Neue badische LlttldeszeitUNg.)

S. u.