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füllen zu wollen, welche die Natur allein für den Mann festgesetzt hat. Hat denn uns die Natur Brüste gegeben, um unsere Kinder zu säugen? Nein! Sie sagte zum Manne: Sei Mann! Die Rennbahn, die Jagd, die Arbeit, die Po­litik und Sorgen aller Art, das ist dein Recht. Sie sagte zum Weib: Sei Weib! Die Sorge für die Kinder, für den Haushalt, die süße Unruhe der Mutter, das ist dein Recht! Unkluge Weiber, warum wollt ihr Männer werden? Ist die Welt nicht gut getheilt? Im Namen der Natur! Bleibt was ihr seid!"-

Mit diesem Sturm aus das natürliche Gefühl ward eine wilde Bewegung vernichtet, der Entartung des Geschlechtes Einhalt geboten, aber auch der innerste gerechte Kern der­selben der Vergessenheit, leider auch der Verachtung preis­gegeben. In der Sittenlosigkeit des Direktoriums, welches der Schreckensherrschaft des Conventes folgte, fand sich das Weib in des Leibes Sinnlichkeit wieder und neben der Man- nesgröße des Consulats und dem Kriegssturm des Kaiser­reiches hatte es keinen Raum.

Ausgegangen von dem Recht auf Arbeit und dem Wunsche nach Bildung des Weibes, war die Bewegung in einen wüsten Kampf um politische Rechte entartet. Man träumte einen stolzen Bau und in der Begierde, ihn zur Wahrheit zu machen, stürzte man sich auf die Arbeit, aber begann mit dem Giebelbau ohne der Grundfesten zu gedenken.

Wie der Mann arm, elend und sittlich verkommen, sucht das Weib, wie er, nur im Besitz von politischen Frei­heiten und Rechten Rettung, und glaubt darin sie allein zu finden. Man hatte in einem Augenblick, beherrscht von wil­den Leidenschaften, den Ausgangspunkt verloren und seiner nie wieder zu gedenken vermocht. Und so oft man ihn ins