lieber Altersveränderungen der Uvea.

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I. Das Corpus ciliare.

Das Verhalten des Corpus ciliare bei verschiedenen Refractionszuständen.

Die nicht geringen anatomischen Verschiedenheiten, welche am Ciliarkörper bei verschiedenen Refractionen und Refractionsgraden auffallen, machen eine gesonderte Be­sprechung der Anatomie des Ciliarkörpers bei verschiedenen Refractionen nothwendig.

Rücksichtlich des Ciliarmuskels ist die nach der Ver­schiedenheit des Refractionsgrades wechselnde Entwicklung der einzelnen Muskelfaserbündel bereits von v. Arlt*), Arnold - Iwanoff**) u. a. des Näheren beschrieben worden. So sind bei Myopie die meridionalen Fasern gegenüber den circulären stärker entwickelt, und zwar um so stärker, je grösser der Refractionsfehler ist; während umgekehrt bei Hypermetropie die longitudinalen Muskelfibrillen spärlicher und kürzer, dagegen die Circulärfasern, dem Grade der Hypermetropie entsprechend, kräftiger entwickelt sind.

Hierdurch wird die Gestalt des Ciliarmuskels beim myopischen Auge am Meridionaldurclischnitte spindelförmig und länger, dagegen beim hypermetropischen kürzer und im vorderen Theile, conform der bedeutenderen Entwicklung der Circulärfasern, breiter.

Was nun den Ansatz des Ciliarmuskels an die Sclera betrifft, so ist er nach der stärkeren oder schwächeren Ent­wicklung der longitudinalen Fasern ein verschiedener; im hypermetropischen Auge schwächer, im myopischen breiter.

Entsprechend den Graden dieser Refractiousunterschiede zeigt der Ansatz des Muskels auch graduelle Verschieden­heiten. Auch am bindegewebigen Theile des Corpus

*) v. Arlt, Ueber die Ursachen und die Entstehung der Kurzsichtigkeit. Wien 1876.

**) Graefe-Saemischs Handb. Bd. 1 und Iwanoff, Arch. f. Ophthalm. Bd. XV.

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