R. Kerschbaumer.

verlaufenden Balken des Reticulums in Form zarter Wellen­linien zu sehen; dagegen sind die äquatorial verlaufenden Balken nur da und dort angedeutet.

Nach dem ersten Lebensdecennium haben die Felder des Reticulums in Folge kaum merkbarer Verdickungen desselben ihre ausgesprochene polygonale Form eingebüsst und ihre scharfkantige Abgrenzung verloren. Einzelne Balken des Reticulums nehmen nach dem zwanzigsten Lebensjahre an Dicke etwas zu; besonders sind es die Meridionalbalken, welche eine Verdickung da und dort erfahren, während die äquatorialen Balken zumeist un­verändert bleiben.

Vom vierzigsten Lebensjahre an nimmt die Basal­membran an Dicke constant zu. Der äussere Theil der Membran wird dicker und btlsst seine structurlose Be­schaffenheit ein, er wird feinkörnig und wenig glänzend. Das Reticulum des Corpus ciliare (Fig. 11) nimmt au Dicke und Höhe zu, wobei die Verdickung sich entweder über das ganze Reticulum gleiclimässig verbreitet, oder nur an einzelnen Theilen desselben, namentlich den Meridional­balken auftritt. In letzteren Fällen nehmen die Aequatorial- leisten an der Verdickung nur in geringem Maasse Theil, sie gruppiren sich strahlenförmig um die starken Meridional- leisten herum und bilden mit ihnen vielgestaltige zierliche Bilder.

Der stärkeren und gleichmässigeren Zunahme der Meridional- und Aequatorial-Balken oder Leisten entspricht eine verhältnissmässige Verengerung der Maschen des ganzen Netzes; auch können in Folge des Zusammen- lliessens der benachbarten Balken die einzelnen Maschen des Reticulums ganz verschwinden.

Durch die Verdickung der Meridional- und Aequatorial- leisten kann übrigens auch ein weitmaschiges Netz ent­stehen, indem einzelne Balken atrophiren, während andere benachbarte Balken zunehmen, wie aus den bei einzelnen