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R. Kerschbaumer.

haltend, an Ausdehnung zu; dadurch entsteht ein vielfach verzweigtes Reticulum mit verschieden weiten Maschen, in welchem die Zellen liegen.

Dieses Reticulum bildet einen integrirenden Bestand- tlieil der Excrescenzen. In manchen Fallen ist das Reti­culum gleichmässig verdickt, in anderen greift die Ver­dickung bei einzelnen Balken desselben Platz, während die anderen dünn bleiben und schliesslich der Atrophie ver­fallen.

Dadurch entstehen in den Auswüchsen weite Maschen, welche in der Folge mit den benachbarten contiuiren und eine bedeutende Ausdehnung erlangen. Die grösseren Maschen sind entweder leer oder enthalten und zwar meistens eine homogene geronnene Masse mit einzelnen darin suspendirten Kernen. Hat eine einzelne Masche in der Excrescenz eine grosse Ausdehnung erreicht, so grup- piren sich die Zellen der Excrescenz um diese Masche herum.

Dies die Entwicklung der Cysten des Corpus ciliare.

Die Cysten bilden sich in kleineren oder grossen Ex­crescenzen, mögen diese nun zu den flachen oder sprossen­artigen Excrescenzen gehören. In den sprossenartigen Aus­wüchsen erweitert sich das centrale Lumen, während in der flachen Excrescenz die ursprüngliche Masche, welche später zur Cyste wird, einmal in der Peripherie, ein andermal im Centrum sich befindet. Auch die Grösse der Excresenzen beeinflusst die Entstehung der Cysten nicht; man kann oft in den kleinen festonartigen Erhabenheiten, also in den Anfangsstadien der Excrescenzen, schon eine Erweiterung des centralen Lumens constatieren; in solchen Fällen bildet sich gewöhnlich die Escrescenz nicht weiter aus, und man findet das centrale erweiterte Lumen vom Glaskörper an­fänglich durch eine Zellenreihe getrennt.

Wenn die Cyste eine stärkere Ausdehnung erlangt, atro- phiren die Zellen, welche sich an ihrer Peripherie befinden.