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die Natur rede von Gottes Allmacht, die Gesetze von Gottes Gerechtigkeit, der Heiland von Gottes Vaterherzen.

Else's innere Entwickelung nahm zu, wie die der Kinder; jedes Jahr brachte mehr Erkenntniß; in den Kindern wuchs das Begriffsvermögen, in Elfe die Kraft nachzudenken und das Gedachte in solche Worte zu stellen, wie sie dem Begriffsvermögen der Kinder angemessen waren. Alles was Elfe dachte, ja gewissermaßen ergrübelte, konnte sie aber doch nicht zu jeder Zeit den kleinen Mädchen verständlich machen. Nun, wenn sie sah Dies oder Jenes verstanden sie noch gar nicht, dann schwieg sie davon und kam ein andermal wieder bei Gelegenheit damit zum Vorschein.

In Schilling's Naturgeschichte stand auch Folgendes:Magen, Herz, Adern, Lunge, Muskeln, Nerven und überhaupt diejenigen Theile des Thieres, welche zu seiner Erhaltung und zu seinem Wachsthum erforderlich sind, oder vermittelst welcher es sich bewegt und empfindet, heißen Organe. Wurzeln, Blätter, Rinde, Blüthen sind Organe, vermittelst welcher die Pflanzen Nahrung in sich aufnehmen, wachsen und fortpflanzen.

Thiere und Pflanzen heißen daher organische Körper. Nur diese haben die Fähigkeit Nahrungsstoffe in sich aufzunehmen, Theile derselben mit sich zu vereinigen und dadurch sich von Innen heraus zu vergrößern, zu wachsen.

Unorganische Körper haben keine zur Ernährung und zur Erhaltung bestimmte Organe, sie wachsen also nicht von Innen nach Außen, sondern vergrößern sich nur durch Anhäufung von Außen."

Elfe wunderte sich sehr über diese Einrichtung und sie dachte:Der Mensch wächst also von Innen nach Außen und er hat Theile im Innern, welche Organe heißen, die also sehr wichtig sind und gesund bleiben müssen, damit besonders der junge Mensch wachse und Kräfte bekomme. Die Lunge muß ja darum auch so geschont werden und wenn sie erhitzt ist, darf der Mensch nicht trinken, die Lunge besorgt den Athem." Elfe betrachtete Lunge und Magen, Herz und Leber vom Federvieh, wenn solches in der Küche zum Mittagessen zubereitet wurde. Elfe dachte weiter nach:Gewächse haben also auch Organe; aber nicht so wie die Menschen und Thiere, aber sie wachsen auch und ernähren sich von Innen heraus. Ja, so ist's auch mit dem Weinstock, von dem das Gleichniß spricht. Der Weinstock hat seine Kraft im Innern und theilt sie allen Theilen, die an ihm haften, mit, allen seinen Reben, so wie die inneren Organe des Menschen allen Körpertheilen die Lebenskraft mittheilen."

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