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Die Groß-Industrie Oesterreichs : Festgabe zum glorreichen fünfzigjährigen Regierungs-Jubiläum seiner Majestät des Kaisers Franz Josef I. dargebracht von den Industriellen Österreichs 1898 ; Dritter Band
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wegen einen Weltruf gemessen. Es ist dies vor Allem das «Stabilimento tecnico triestino», dessen Grün­dung in das Jahr 1857 fällt. Es ist Eigenthum einer Actiengesellschaft mit einem Gesammtcapitale von 1-,500.000 fl., baut namentlich Maschinen für Schiffszwecke, befasst sich aber auch mit sehr vielen anderen Zweigen des Maschinenbaues und der Eisenconstruction. Sehr bedeutend sind ferner die Maschinenwerk­stätten des Oesterreichischen Lloyd in Triest. Ausser diesen beiden grossen Etablissements gibt es im Küstenlande nur mehr einige wenige andere Maschinenfabriken, so jene von Thomas Holt in Triest, von E. Mingotti & Sohn in Triest, von Pietro Zanini in Gradisca, von G. B. Nardin in Romans.

Eine sehr bedeutende Stellung innerhalb der österreichischen Maschinen-Industrie haben sich neben Niederösterreich und Böhmen im Laufe der letzten zwanzig Jahre Mähren und Schlesien errungen. Leider macht sich auch hier, wie fast überall in Oesterreich, jetzt ein Nachlassen der Geschäftsthätigkeit bemerkbar. Namentlich lassen die Aufträge seitens der Zucker- und Textilfabriken, welche für die mäh­rische und schlesische Maschinenfabrication eine wichtige Rolle spielen, merkbar nach. Verhältnismässig günstig liegt noch der Absatz in Maschinen für die Papierfabrication, für Brauereien, für die Ziegel- und Cement-Industrie, ferner in Müllereimaschinen und Dynamomaschinen. Gut beschäftigt ist auch der mäh­rische Waggonbau. Der Export hat in den letzten Jahren nachgelassen, besonders jener in Dampfkesseln und Dampfmaschinen, welcher eine Zeitlang ziemlich lebhaft war. Einiger Export ist in Textilmaschinen vorhanden nach Russland, dann wird auch etwas nach Italien, den Balkanländern und nach Südamerika exportirt. Die erste Stelle innerhalb der mährischen Maschinen-Industrie. nimmt die «Erste Briinner Maschinenfabriks-Gesellschaft» ein, welche bei einem Actiencapitale von 1,200.000 fl. im Geschäftsjahre 1896/97 einen Umsatz von 1,756.000 fl. erzielte und in diesem Jahre y 3 Dampfmaschinen, 87 Dampf­kessel und viele sonstige Maschinen producirte. Eine zweite grosse Brünner Fabrik ist die «Actien­gesellschaft für Maschinenbau vorm. Brand & Lhuillier», welche im Jahre 1896 einen Umsatz von circa i'/ 2 Millionen Gulden erzielte; dieselbe baut Dampfmaschinen, Dampfkessel, Dampfpumpen, Wasserreini­gungsapparate, Eis- und Kälteerzeugungsmaschinen, Maschinen für Brauereien, Mälzereien, Spiritus- ftibriken, Papierfabriken, Spinnereien, Webereien etc. Eine dritte sehr bedeutende Maschinenfabrik be­findet sich in Blansko; es ist dies die fürstl. Salmsche Maschinenfabrik, welche im vorigen Jahre seitens der Prager Maschinenbau-Actiengesellschaft vorm. Breitfeld, Danek & Co. gepachtet wurde und in grossem Umfange weitergeführt wird. Eine bedeutende Rolle spielt die Nesselsdorfer Waggonbaufabriks-Gesell- schaft vorm. Schustala & Co. mit einem Actiencapitale von 1,500.000 fl. Es bauen ferner Dampfmaschinen und Dampfkessel: Märky, Bromovsky & Schulz in Adamsthal, Ernst Krackhardt in Brünn, fürsterzbischöf­liches Berg- und Hüttenwerk in Friedland bei Mistek, Ed. Leder & Co. in Hohenstadt, C. F. Petzold & Co. in Janowitz bei Römerstadt, Carl Drössler in Neutitschein, Raimund Nietsche in Olmütz (auch Brauerei­maschinen), Eisenwerke der Zöptauer und Stefanauer Bergbau- und Eisenhüttengesellschaft in Petersdorf bei Zöptau und in Stefanau, V. Heinik in Prerau, Ed. Kokora & Sohn in Prerau, VItüz, Sofka & Co. in Prerau, Wilh. Vitousek & Georg Caläbek in Prerau, Alfonshütte der Rossitzer Bergbau- und Eisenhiitten- Gesellschaft in Segen-Gottes, die Brückenbau- und Kesselfabrik der Witkowitzer Bergbau- und Eisen- hütten-Gewerkschaft in Witkowitz, Elbertzhägen & Glassner in Mähr.-Ostrau, F. Wichterle in Prossnitz. Weitere Maschinenfabrikanten in Mähren sind: Robert Bartelmus & Co. in Brünn (Dynamomaschinen), Umrath & Co. in Brünn (Locomobile), Hermann Rainer in Brünn (Spinnereimaschinen), Aug. Hnevkovsky in Brünn, Gebrüder Kubesch in Brünn (landwirthschaftliche Maschinen), Math. Nowitzky in Brünn, Ed. Schliegl in Brünn, G. Wallauschek & Badjura in Brünn, K. & R. Jezek in Blansko (landwirthschaftliche Maschinen), Joh. Klang & Sohn in Datschitz (landwirthschaftliche Maschinen), Ed. & Alois Löhnert in Gross-Stohl (Müllereimaschinen und landwirthschaftliche), Jos. Wydak in Gross-Wisternitz, Theodor Bayer in Hussowetz, Lederer & Porges in Königsfeld bei Brünn (Waggons, landwirthschaftliche Maschinen etc.), J. & M. Ulrichs Nachf. in Krasna (landwirthschaftliche Maschinen), Ignaz Lorenz in Kremsier (landwirth­schaftliche Maschinen), Anton Kunz in Mähr.-Weisskirchen (Wasserleitungs-Einrichtungen, Pumpen, Wind­motoren), Landt & Samek in Schimitz bei Brünn (Spinnerei- und Webereimaschinen etc.), gräfi. Mit- trowskysche Maschinenfabrik in Stiepanau, Jos. Vystrcil & Sohn in Teltsch, A. Hillers Wwe. & Sohn in Brünn (Pumpen, Spritzen), Friedr. Llampel in Iglau (Pumpen, Spritzen), Ernst Wichterle in Brünn (land­wirthschaftliche Maschinen), Math. Lange in Dürnholz, Joh. Secka in Eibenschitz, Josef Kopetzky in Hosterlitz

Die Gross-Industrie. III. 3

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