Das Jahr 1881 bringt neuerlich eine wichtige Reform: es wurde nämlich eine eigene Eisengiesserei erbaut; bei der Vergrösserung der Production war inzwischen die im Jahre 1872 angeschaffte Kraftquelle unzureichend geworden, so dass dieselbe entfernt und an ihre Stelle eine stärkere gesetzt werden musste; es trat jetzt ein 10 HP- Locomobile in Function.

Der folgende Zeitabschnitt bis 1887 ist vor Allem durch eine bedeutende Erhöhung des Arbeiterstandes charakterisirt. Die Anzahl des beschäftigten Personals hatte sich in dieser Periode bis auf 80 erhöht. Im Jahre 1887 fand auch eine Erweiterung der Giesserei statt, die auf das Doppelte ihres früheren Umfanges gebracht wurde. Auch in den Besitzverhältnissen der Firma brachte das Jahr 1887 eine Veränderung. Es trat nämlich dazumal Herr Ingenieur Johann Frank als Gesellschafter der Firma bei.

Die bauliche Ausgestaltung der Fabrik schreitet im Jahre 1888 fort; es erfolgt die Errichtung einer Mon- tirungshalle, welche einen Flächenraum von 38o m 2 bedeckte. Im ersten Stockwerke derselben wurden neue Schlossereilocalitäten eingerichtet. Die Arbeiterzahl hat sich inzwischen auf 110 erhöht.

Die erforderliche Betriebskraft war bisher noch immer von einem Locomobile geliefert worden. Das Jahr 1890 schuf hier Wandel. Es erfolgte die Einrichtung einer completen stabilen Dampfmaschinenanlage, bestehend aus Kessel- und Maschinenhaus, Dampfkessel und Dampfmaschine von 50 HP.

Bis zum Jahre 1891 war Herr Mathes Fischer, der verdienstvolle Gründer des Etablissements, an der Leitung desselben ununterbrochen betheiligt und hatte zu dessen Gedeihen nicht wenig beigetragen. In diesem Jahre zog er sich vom Geschäfte zurück, das nunmehr im Kaufwege in den Besitz des obgenannten Herrn Ingenieur Johann Frank übergieng, welcher sich mit dem behördlich autorisirten Maschineningenieur Dominik Kreuzinger vereinigte.

Inzwischen waren die Arbeitsräume abermals zu eng geworden. Deshalb wurde unmittelbar nach der Ueber- nahme die im Jahre 1888 erbaute Montirungshalle um 35 m verlängert, so dass in derselben nunmehr auch die Tischlerei, Lackirerei etc. Platz fanden.

Gleichzeitig wurde die elektrische Beleuchtung in allen Localitäten installirt und ebendaselbst auch die Dampf­heizung eingerichtet. In Verbindung mit den verschiedenen Erweiterungen stand auch die Erwerbung umliegender Grundstücke im Ausmaasse von über 6000 m 2 . Eine vollständige Arrondirung der Fabriksarea erfolgte im Jahre 1892 durch neuerliche Grundkäufe im Ausmaasse von 2600 m 2 . Nunmehr entstand auch ein geräumiges Magazinsgebäude mit einer Belagfläche von ca. 1200 m 2 . Heute umfasst das Fabriksgrundstück einen Flächenraum von 10.460 m 2 und entfallen hievon auf die bebaute Fläche 2900 m 2 .

Die vom Jahre 1892 bis heute erfolgten Veränderungen bestehen in der durch die stete Steigerung des Absatzes gebotenen Neuanschaffung von Werkvorrichtungen, deren Stand immer auf der Höhe des technischen Fortschrittes gehalten wurde; das Inventar an solchen besteht gegenwärtig aus 69 Werkzeugmaschinen für Eisen- und Metallbearbeitung, i3 Werkzeugmaschinen für Holzbearbeitung und 21 Formmaschinen, Gussputz- und Schleif­maschinen und Formsand - Aufbereitungsmaschinen; die vorhandene Dampfkraft von 50 HP wird vollkommen ausgenützt.

Das Unternehmen beschäftigt jetzt 82 Schlosser, Dreher, Hobler, Bohrer und Schmiede; 54 Former, Giesserei- arbeiter und 9 Tischler. Dass das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeiter ein gutes ist, dürfte wohl leicht aus dem Umstande gefolgert werden können, dass 4 Arbeiter über 20 Jahre, 17 Arbeiter über 15 und 12 Arbeiter über 10 Jahre in der Fabrik in Arbeit stehen. Es besteht eine eigene Betriebskrankencasse und die Arbeiter sind gegen Unfälle versichert.

Zum Schutze der Arbeiter sind sämmtliche Arbeits- und Werkzeugmaschinen mit den neuesten Sicherheits­vorkehrungen versehen und ist auf eine stete Vervollkommnung derselben ein besonderes Augenmerk gerichtet.

Die gegenwärtige Production beläuft sich auf circa 800 t landwirtschaftliche Maschinen, 200 t Glas- und Steinbearbeitungsmaschinen und Transmissionen, ferner 200 t Rohgusswaaren verschiedener Art.

Die Erzeugnisse finden in sämmtlichen Ländern der Monarchie, ferner in Russland und Rumänien ihren Ab­satz, welcher Umstand wohl für die Solidität der Erzeugnisse spricht.

Eine Anzahl von Erzeugnissen ist durch Patente geschützt, alle Fabrikate tragen die registrirte Schutz­marke, und wurden auf einer Reihe von Ausstellungen mit Staatspreisen, Medaillen des Landesculturrathes, Aus­stellungsmedaillen u. s. w. prämiirt.

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