entsprechend gebaute Pumpwerke gebrauchten, durch welche den Spritzen das Wasser zugeführt wurde, verwendeten auch als die ersten im Jahre 1672 Schläuche. Bevor man Schläuche kannte, wurde ein an der Spritze befindliches bewegliches sogenanntes Wendrohr verwendet, welches stets nach der brennenden Stelle gerichtet wurde. Man konnte aber die Spritze sowie das Wendrohr lange hin und her bewegen, bevor der Strahl gerade, z. B. einen brennenden Sparren traf. Während die Hauntsche Spritze aus Holz gefertigt war, auch später bis in unsere Zeit hinein viel Holztheile an Feuerspritzen verwendet wurden und man in alten Städtechroniken noch liest, dass die zum Löschen gebrauchten Spritzen zuweilen so nahe an den Feuerherd gebracht werden mussten, dass sie selbst vom Feuer ergriffen und ein Raub der Flammen geworden sind, baut die Firma E. C. Flader durchwegs aus Metall ver­fertigte Spritzen. Mit einer gewöhnlichen mittelgrossen Handdruckspritze können bis 3o.ooo l Wasser und mehr per Stunde in das Brandobject ergossen werden, wogegen eine Dampfspritze 100.000200.000 l pro Stunde im gewaltigen Strahle ausschüttet, während zu einer elektrischen oder Kohlensäurespritze nicht einmal Menschenkräfte erforderlich sind. Infolge Verwendung so vorzüglicher Löschgeräthe und des thatkräftigen Eingreifens unserer wackeren Feuer­wehren wird die Gefahr grösserer Schadenfeuer immer geringer. Nachdem sich nun auch in allen Culturländern das Feuerversicherungswesen ausgebildet hat, glauben Viele, welche sich dadurch vor Schäden gesichert fühlen, nicht die nöthige Vorsicht zur Verhütung von Bränden bewahren zu müssen. Das ist jedoch falsch, denn jeder, der ein Schadenfeuer durch Unachtsamkeit oder gar Muthwillen herbeiführt, begeht ein Verbrechen an dem National­vermögen, an uns Allen.

Querschnitt des Fladerschen preisgekrönten Spritzenwerkes. Längenschnitt des Fladerschen preisgekrönten Spritzenwerkes.

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Die Fabriksetablissements der Firma E. C. Flader erstrecken sich auf 21 Gebäude. Die in denselben befind­lichen Maschinen werden durch zwei Wasserkraftanlagen und eine Dampfkraftanlage in Betrieb gesetzt. Sämmt- liche Localitäten werden durch elektrisches Licht aus eigener Lichtkraftanlage beleuchtet und sind untereinander telephonisch verbunden.

Der jetzige Leiter der Firma, Herr Ingenieur Walter Flader, der älteste Sohn des Begründers der Firma, ist, unterstützt von seinem Bruder Herrn Curt Flader und von einem 20 Personen umfassenden kaufmännischen und technischen Beamtenstabe, für den weiteren inneren und äusseren Ausbau der Firma thätig. Um den immer höher gehenden Ansprüchen der Kundschaft zu genügen, sind beträchtliche Vergrösserungen der Fabrikslocalitäten von Jahr zu Jahr erforderlich. Erwähnenswerth ist noch, dass für die Arbeiter der Firma E. C. Flader eine von der Frau des Begründers des Hauses errichtete Stiftung zur Unterstützung der Arbeiter und deren Familien in Krank­heitsfällen, und in jeder Fabrik eine eigene Fabrikskrankencasse der Arbeiter besteht.

Die Firma E. C. Flader exportirt nach allen Erdtheilen, und es haben ihre Fabrikate überall den wohl­verdienten Beifall gefunden.

Die Gross-Industrie. III.

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