Vertrauen einer der hervorragendsten englischen Maschinenfabriken (Dobson & Barlow in Bolton) soweit zu gewinnen, dass sich dieselbe durch ein Uebereinlcommen verpflichtete, die Garnituren zu den nach Oesterreich zu liefernden Baumwollkrämpeln von Bielitz zu beziehen.

Ausser den Kratzen für Woll-, Streich- und Kammgarn-, Baumwollfein- und Abfallspinnerei, von den feinsten bis zu den gröbsten Nummern, in Rund-, Bisectional- und Sectoraldraht werden auch zum Export nach den Balkanländern in grossen Quantitäten Kratzen zur Handarbeit geliefert, ebenso auch alle Arten von Rauh­kratzen, so dass alle in das Gebiet der Kratzenfabrikation fallenden Artikel hier ihre Pflege finden.

Eine zweite Gruppe von Erzeugnissen bilden die aus Leder gearbeiteten Artikel.

Mit allen zur rationellen Verarbeitung des Leders nöthigen Maschinen ausgerüstet, erzeugt die Fabrik aus eigens hiezu präparirtem Material Flortheiler - Riemchen und Lederhülsen für Streichgarn-Vorspinnkrämpeln, ferner Stuhlriemchen und Schlagriemen für mechanische Webstühle, sowie auch Leder-Treibriemen aus streng crouponirtem, eichenloh gegerbten Rücken und Dynamo-Riemen als Specialität.

Was den Absatz der Erzeugnisse im Allgemeinen betrifft, so hat sich derselbe nicht nur durch die bekannte Nothlage der österreichischen Textil-Industrie, sondern auch wegen eines anderen Umstandes in den letzteren Jahren viel schwieriger gestaltet und reducirt.

Es hat sich nämlich seit dem Inslebentreten der neuen Handelsverträge die ausländische und namentlich die deutsche Concurrenz ganz wesentlich verschärft, diese reussirt jedoch weniger durch Lieferung einer besseren Qualität als durch sogenannte Kampfpreise, die schwer aufzunehmen sind.

Der Export der Fabrik kann sich daher nur nach Osten, und zwar nach Russland, Rumänien, Bulgarien und Serbien bewegen, wo sie gut eingeführt ist und durch Vertretungen in Lodz, Bialystok, St. Petersburg, Moskau und Bukarest unterstützt wird.

Da im Jahre 1880 der Gesellschafter Benjamin Holländer und 1894 F. W. Hähnel ohne einen männlichen Erben zu hinterlassen aus dem Leben geschieden sind, blieb dieses Unternehmen dem dritten Gesellschafter Adolf Mänhardt, welcher dasselbe nunmehr unter seinem Namen fortführt.

Die Gross-Industrie. III.

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