modernes ersetzt, auf der Böhmischen Westbahn fuhr am 29. September 1862 die erste Locomotive in den Smichower Bahnhof ein, die Smichower Kleinkinderbewahranstalt wurde eröffnet, etc.

Das Vertrauen seiner Mitbürger berief Franz Ringhoffer im Jahre 1864 in den Landtag des Königreiches Böhmen, welchem er dann, später als Vertreter des Grossgrundbesitzes, bis zu seinem Lebensende angehörte.

In Anerkennung der Verdienste, die er sich auf dem Gebiete der Industrie und der Bethätigung der Humanität erworben, wurde ihm von Sr. kais. und kön. Apostolischen Majestät am 14. Juli 1872 der Orden der Eisernen Krone II. Classe und der damit verknüpfte erbliche Freiherrenstand verliehen.

Leider traf das vom 3. Jänner 1873 datirte Adelsdiplom erst an seiner Bahre ein; Franz Freiherr von Ringhoffer war am 2 3. März 1873 im Herrn entschlafen.

Das Erbe des Vaters übernahmen dessen drei Söhne Franz, Emanuel und Victor Freiherren von Ring­hoffer, welche dasselbe in offener Flandelsgesellschaft noch heute verwalten.

Schwer war die Zeit, in welcher sie die Leitung der Geschäfte antraten, denn der Maikrisis des Jahres 1873 folgte in Oesterreich eine langdauernde wirthschaftliche Stagnation. Der Geduld und Ausdauer der Fabriks­besitzer gelang es glücklicherweise, diese schwere Zeit zu überstehen, ohne dass ihre Unternehmungen auch nur einen Tag ausser Betrieb oder ohne Bestellung gewesen wären.

-.1

Kupferhämmer und -Walzwerke in Kamcnitz bei Eule.

Mit dem später allmälig wieder eintretenden Aufschwünge des wirthschaftlichen Lebens in Oesterreich hob sich auch ihre Fabrication, so dass das Areale der Smichower Fabrik heute (Ende Juni 1898) 9^5 ha beträgt. Die Zahl der in der Smichower Fabrik Beschäftigten beläuft sich gegenwärtig (Ende Juni 1898) auf rund 3200 Arbeiter, 270 Beamte und 40 Diener. Die motorische Kraft des Smichower Etablissements wird von i 3 Dampf­maschinen mit zusammen 1025 HP, die den erforderlichen Dampf von 15 Dampfkesseln mit zusammen 1510?« 2 Heizfläche erhalten, ferner von 11 Elektromotoren mit zusammen 56 HP geliefert.

Ausser der Smichower Fabrik besitzt die Firma:

Die Kupferhämmer und -Walzwerke in Kamenitz bei Eule;

die Brauerei in Gross-Popowitz, welche am 15. December 1875 in Betrieb kam und im Jahre 1897 58.300 hl producirte. Seit 1897 ist dieselbe mit einem Doppelsudwerk mit Dampfkochung versehen;

die landwirthschaftliche Spiritusbrennerei in Gross-Popowitz, welche bei zwölfstündiger Arbeitszeit 7 hl absoluten Alkohol erzeugt;

die Domänen Kamenitz, Stifim mit Kosteletz am Kreuzl, Popowitz und Lojowitz mit einem Areale von zusammen 3225 ha.

In den letztgenannten Industrialien und auf den Domänen beschäftigte die Firma Ende Juni 1898 857 Ar­

beiter und Arbeiterinnen, 32 Beamte und 57 Diener.

106