Es sei nun gestattet, in folgenden kurzgefassten Daten die Entwicklung der einzelnen Fabriksabtheilungen der Firma F. Ringhoffer darzulegen.

Kupfer- und Metallwaarenfabrik.

Die ursprüngliche, von Franz Ringhoffer gegründete Werkstätte, aus welcher im Laufe von mehr als einem Jahrhunderte das oben beschriebene Etablissement hervorging, befasste sich mit der Erzeugung verschiedener Kupferschmiedarbeiten, hauptsächlich kupferner Braupfannen, welche sie in grosser Zahl lieferte. Nachdem die Werkstätte erheblich erweitert worden war, wurde an Josef Ringhoffer im Jahre 1843 die Fabriksbefugnis zur Erzeugung aller Kupfer- und Metallwaaren ertheilt. Im Jahre 1847 übersiedelte das Unternehmen in die grösseren Räume des Hauses Nr. 1284-II, in welchem die Kupfer- und Metallwaarenerzeugung nach späterer Uebertragung der Maschinenfabrik in die Smichower Räumlichkeiten bis zum Jahre 1892 verblieb. In diesem Jahre wurde nämlich die ehemalige Stefansmühle in Smichow angekauft und zu den Zwecken dieser Fabrication adaptirt, worauf am 29. Juni 1892 der Betrieb der Kupfer- und Metallwaarenfabrik in Prag eingestellt und am 4. Juli 1892 in Smichow neu begonnen wurde.

Kupferhämmer und -Walzwerke in Kamenitz bei Eule.

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Kupferhämmer und -Walzwerke.

Dieses im Jahre 1820 gegründete Unternehmen war ursprünglich zur Erzeugung grösserer, für die engen Räume des damaligen Prager Betriebes zu umfangreichen Objecte bestimmt, erweiterte sich mit der Zeit zusehends und wurde im Jahre 1891 vollständig auf Dampfbetrieb eingerichtet. Es erzeugt nicht nur die üblichen Walz- und Tiefwaaren, sondern seit 1893 auch Locomotivfeuerbüchsen (ursprünglich nur Thür- und Rohrwände, seit 1896 aber complete Feuerboxen) und seit 1896 auch Rund- und Quadratstangen.

Maschinenbau.

Nachdem Franz Ringhoffer durch Gubernialdecret vom 5. März 1848 die Landesfabriksbefugnis zur Erzeu­gung aller Gattungen von Kupferwaaren und Maschinen erhalten hatte, begann er den Maschinenbau in grösserem Maasstabe zu betreiben, so dass demselben bald im Jahre 1853 auch eine seither stets vergrösserte Eisen- giesserei zur Seite gestellt werden musste. Unter den vielen Ausführungen, die 1849 bis 1852 aus der Fabrik hervorgingen, seien nur erwähnt die Einrichtung der Zuckerfabriken in Konopiät (1849), Bilin (1849), Chlumetz (1849), Cakowitz (1850), Peöek (1850) und 2 leb (1851).

Im Jahre 1855 musste mit Rücksicht auf die gesteigerte Production eine neue Maschinenfabrik in Smichow erbaut werden, in welche man aus der Prager Fabrik auch die Specialität des Brauereifaches übertrug, so dass in der Prager Fabrik nur mehr die Specialitäten des Zucker- und Spiritusbrennereifaches verblieben.

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