WILLIAM A. STONE

FABRIK LANDWIRTSCHAFTLICHER MASCHINEN

PRAG.

m Jahre 1868 liess sich William A. Stone in Prag nieder und war hier als Vertreter englischer Maschinenhäuser thätig. Er beschäftigte sich mit dem Vertriebe landwirthschaftlicher Maschinen, die dazumal in Oesterreich noch eine geringe Verbreitung hatten. Die drückende überseeische Concurrenz, die grosse Zufuhr fremdländischen Getreides und anderer Agrumen zwangen jedoch auch die österreichische ackerbautreibende Bevölkerung, die Bewirthschaftung von Grund und rationellste Weise zu pflegen, um sich die Concurrenzfähigkeit mit der auswärtigen Production zu bewahren. Bei den durch die Bedrängnis der Landwirthschaft herbeigeführten Reformbestrebungen fanden auch maschinelle Vorrichtungen für die Bodencultur immer mehr Eingang, und die Nachfrage nach solchen wurde eine grössere.

William A. Stone entfaltete zu dieser Zeit eine erfolgreiche Wirksamkeit; ihm gebührt das Verdienst, durch die Einfuhr zweckentsprechender landwirthschaftlicher Maschinen deren Anwendung in der heimischen Agricultur lebhaft gefördert zu haben. So war er es auch, der die ersten Mähmaschinen nach Oesterreich brachte. Aber dabei blieb er nicht stehen; als er den Zeitpunkt für gekommen hielt, gieng er daran, die ausländische Maschinen­industrie, die nahezu ausschliesslich den heimischen Markt beherrschte, zu verdrängen, indem er selbst die Fabri- cation der einschlägigen Erzeugnisse eröffnete.

In einem eigens dazu gebauten, in der Prager Vorstadt Bubna gelegenen Fabriksetablissement begann er im Jahre 1873 mit der Erzeugung der früher von ihm aus dem Auslande bezogenen Gegenstände. In dem Be­triebe wurden alle einschlägigen Gewerbe, wie Schlosserei, Schmiede, Dreherei etc., vereinigt, die Werksvor­richtungen wurden von einer 3o ifP-Dampfmaschine betrieben, und 3o Arbeiter fanden gleich zu Beginn in der Werkstätte Beschäftigung.

Da auf die Arbeit die grösste Sorgfalt verwendet und nur nach den besten Mustern erzeugt wurde, so fanden die Stoneschen Fabrikate Beifall, und mit der Zeit wurde die Betriebsstätte für die stets wachsende Pro­duction zu klein. Um seiner Unternehmung einen grösseren Umfang verleihen zu können, vereinigte sich William A. Stone mit den Herren Littal und Thomas. Jetzt erfolgte die Angliederung neuer Werkstätten und später auch die Errichtung einer eigenen Giesserei.

Von den beiden Compagnons schied Herr Thomas schon nach kurzer Zeit, Herr Littal im Jahre 1875 wieder aus der Firma.

Nach langjährigem erfolgreichen Schaffen gieng 1894 William A. Stone mit dem Tode ab; sein Wirken war auf gleiche Weise für die österreichische Agricultur und Industrie fördernd, indem er einerseits die An­wendung landwirthschaftlicher Maschinen anregte, andererseits zur Begründung deren Erzeugung im Inlande beitrug.

Sein Sohn und Nachfolger Harry E. Stone verfolgt die vom Vater eingeschlagenen Bahnen und arbeitet an der Ausdehnung des überkommenen Unternehmens rührig weiter.

Die Verhältnisse in diesem Industriezweige. sind keineswegs günstige. Derselbe leidet unter der Höhe der Rohmaterialpreise, welche einen Absatz über die österreichischen Grenzen hinaus unmöglich machen. Der inländische Markt wird nur durch den Zollschutz gewahrt. Der Geschäftsgang wird durch den ungünstigen Umstand beeinflusst, dass die Hilfsmaschinen in entsprechender Qualität vom Auslande bezogen werden müssen, auch der hohe Steuerdruck übt auf denselben eine störende Einwirkung; so musste eine von der besprochenen Firma in Brünn eingerichtete Niederlassung der grossen Steuerlasten wegen wieder aufgegeben werden.

Zum Schlüsse sei noch beigefügt, dass das Verhältnis zwischen Arbeiterschaft und Unternehmung ein vorzügliches ist, wofür auch die langjährige Dienstzeit der Angestellten spricht, von denen sehr viele dem Hause schon seit dessen Begründung angehören.

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