mit physikalischen Arbeiten beschäftigte, erzielte in der That glänzende Ergebnisse, indem seine in den Jahren 1871 und 1872 von mir untersuchten und veröffentlichten Thermosäulen von ganz eigenartiger und sinnreicher Zusammensetzung und Anordnung, und mit einem sehr einfachen Pachytrope zur raschen Umschaltung ihrer Abtheilungen für verschiedene Stromstärken und Spannungen versehen, jene von Marcus an Wirksamkeit, Dauerhaftigkeit und Bequemlichkeit noch weit übertrafen. Die Noëschen Thermosäulen waren auch die ersten, die eine bemerkenswerthe gewerbliche Anwendung fanden, und zwar auf dem Gebiete der Galvanostegie, z. B. in der Gold- und Silbertressenfabrik von Tröltsch & Hanselmann in Weissenburg in Baiern. Auch diese Erfindung hat die kaiserliche Akademie gefördert, indem sie dem Erfinder eine Subvention für seine Arbeiten gewährte.

In den Achtzigerjahren baute Daniel Lautensack in Wien, von Oscar Laske mit Geldmitteln unterstützt, ofenförmige, zur Speisung von Glühlampen geeignete Thermosäulen, deren (von mir noch verbesserte) Elemente eine bis dahin unerreichte Festigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen stärke Er­hitzung besassen. Der Erfinder überlebte nicht lange die Kränkung, seine Erfindung, noch bevor er selbst einen Nutzen davon hatte, mit Umgehung seines Privilegiums von einem unbefugten Nachahmer im Auslande ausgebeutet zu sehen.

In neuerer Zeit (seit 1885) hat sich auch R. I. Gülcher in Verbindung mit der Firma Julius Pintsch in Berlin mit der Aufgabe der directen Umwandlung von Wärme in Elektricität in eingehenden Studien und Versuchen beschäftigt und eine im Jahre 1887 patentirte neue Thermosäule zu Stande ge­bracht, die sich bei grosser Wirksamkeit und Bequemlichkeit vornehmlich durch viel grössere Festigkeit und Dauerhaftigkeit vor den älteren (vor Lautensack bekannten) Thermosäulen auszeichnet.

Zu Anwendungen im grossen sind die Thermosäulen bis jetzt noch nicht gekommen, dagegen hat man in den elektrischen Sammlern oder Accumulatoren sehr mächtige elektrische Stromquellen gefunden, die zwar zu ihrer Ladung selbst wieder andere Stromquellen erfordern, aber in Verbindung mit diesen, nämlich den Dynamomaschinen, mit Vortheil zum Betriebe elektrischer Beleuchtungsanlagen dienen und voraussichtlich auch zum Betriebe elektrischer Bahnen immer mehr Anwendung finden werden.

Das Studium der Erscheinungen der galvanischen Polarisation hatte zur Erkenntnis der Möglichkeit geführt, hydroelektrische Elemente von solcher Beschaffenheit herzustellen, dass sie, nach längerer Strom­abgabe erschöpft, nicht vom neuen gefüllt werden müssen, wie die gewöhnlichen galvanischen Elemente, sondern durch Einleiten eines entgegengesetzten Stromes wieder in den ursprünglichen Zustand zurück­geführt (regenerirt oder geladen) werden können, so dass also eine Aufspeicherung von elektrischer Energie in der Form chemischer Energie für späteren Gebrauch an beliebiger Stelle ermöglicht war.

Der richtige Weg zur praktischen Verwerthung der schon in den ersten Jahren unseres Jahr­hunderts gemachten Entdeckungen und Versuche über die galvanische Polarisation (Gautherot 1802, Ritter i8o3) wurde erst um die Mitte dieses Jahrhunderts gefunden, als Sinsteden im Jahre 1854 den ersten Bleiaccumulator herstellte.

Planté (1866) ist durch seine grossen Arbeiten auf diesem Gebiete der eigentliche Begründer der Accumulatorentechnik geworden, obgleich die Plantéschen Sammler wegen ihrer langen Formirungs- dauer bei geringer Capacität und Haltbarkeit für industrielle Zwecke noch nicht verwendbar waren. Dies wurde erst möglich, nachdem Faure (1881) die Anwendung von Füllmassen undVolckmar (1882) gitterförmige Bleiplatten als Träger derselben eingeführt hatte.

Mit Benützung dieser Erfindungen hat die auch jetzt noch bestehende Electrical Power Storage Company in London die ersten für elektrische Betriebe in grossem Maasstabe geeigneten Accumulatoren in grosser Auswahl und Anzahl fabriksmässig erzeugt.

Diesen sogenannten E. P. S.-Accumulatoren ähnlich, aber (in der Zusammensetzung der Füllmassen) nicht damit identisch waren die gleichfalls in den Achtzigerjahren an der Bergakademie in Schemnitz in Ungarn von den Professoren Farbaky und Schenek verfertigten Accumulatoren, die sich bei der elektrischen Beleuchtung der genannten Akademie, sowie auch bei den vom elektrotechnischen Institute in Wien sowohl in den Laboratorien desselben, als auch in grossem Maasstabe ausserhalb der Anstalt vorgenommenen eingehenden Untersuchungen und Dauerproben bestens bewährt haben. Die später

172