iooo, in Deutschland 670, in der Schweiz 420, in Frankreich 200, in Ungarn 100 und in Italien 50 Stadt­gespräche in runder Zahl kommen.

Endlich sind nach der Statistik vom Jahre 1896 für das Telegraphenwesen in Oesterreich folgende Zahlen anzuführen. Auf den insgesammt 100.498 km langen Leitungen (ohne 43.142 km Eisenbahn- Telegraphenleitungen) und 4785 Aemtern (davon 2058 Eisenbahn- und private Aemter) mit 4382 Appa­raten (ohne 3 o 8 o Eisenbahn-Telegraphenapparaten) wurden in dem genannten Jahre i 3 , 2 i 3.633 Telegramme befördert, so dass auf 100 Einwohner im Durchschnitt 55 Depeschen kommen, während die Statistik desselben Jahres für Grossbritannien 2x7, für Frankreich 140, für die Schweiz 128, für Deutschland 74, für Ungarn 39 und für Italien 32 Depeschen auf 100 Einwohner ergibt.

Die voranstehenden Zahlen gestatten einen Ueberblick über die Ausdehnung, welche die Elektricität in ihren wichtigsten Anwendungsgebieten bisher in Oesterreich angenommen hat, indem sie ausserdem einen Vergleich in dieser Richtung mit anderen wichtigen Staaten Europas zulassen. Sie sind auch geeignet, im grossen das zu überblicken, was die österreichische elektrotechnische Industrie bisher geleistet hat. Freilich müsste, um hierin ein vollkommenes Bild zu erhalten, auch berücksichtigt werden, was fremdländische Industrie dazu beigetragen und was unsere heimische Industrie an elektrotechnischen Erzeugnissen aus­geführt hat. Infolge des gemeinsamen Zollgebietes mit Ungarn sind solche Angaben für Oesterreich allein nicht gut möglich. Nur als Beispiel sei angeführt, dass nach der Statistik für den auswärtigen Handel des österreichisch-ungarischen Zollgebietes die Einfuhr an Dynamomaschinen nach Oesterreich-Ungarn im Jahre 1892 120 Stücke im Werthe von 246.200 fl. und im Jahre 1896 475 Stücke im Werthe von 615.315 fl. ausgemacht hat; hingegen betrug die Ausfuhr im ersteren Jahre (1892) 92 Stücke bewerthet mit 55.710 fl. und im Jahre 1896 532 Stücke bewerthet mit 2 3 7.065 fl. Die Einfuhr erfolgte hauptsächlich aus Deutschland und der Schweiz, die Ausfuhr zumeist nach Russland und Italien. Aus den angeführten Zahlen ergibt sich, dass die Einfuhr an Dynamomaschinen nach Oesterreich-Ungarn grösser ist als die Ausfuhr, doch haben sich die Verhältnisse insoferne gebessert, als die Ein- und Ausfuhrswerthe 1892 im Verhältnisse 4^4 z'u 1 und 1896 nur mehr im Verhältnisse 2 - 5 zu 1 stehen. Die Vergleichung der Geldwerthe und Stückzahlen zeigt, dass im Mittel grössere Maschinen ein- und kleinere Maschinen ausgeführt wurden. Da neuestens die inländischen Fabriken auch in der Lage sind Dynamomaschinen für grosse Leistungen herzustellen, dürfte in der Folge in den angeführten Verhältnissen eine weitere Besserung zu verzeichnen sein.

Die Zahl der derzeit von den inländischen Fabriken jährlich erzeugten Dynamomaschinen und Elektromotoren lässt sich auf 3 ooo 4000 mit einer Gesammtleistung von 35.000 40.000 Kilowatt (1 Kilowatt = 1 - 36 HP) schätzen. Jene Firmen, welche bereits bei der Besprechung der österreichischen Elektricitätswerke genannt wurden, sind naturgemäss auch die wichtigsten in Oesterreich, die für den Bau von Dynamomaschinen und die Errichtung von Starkstromanlagen angeführt werden müssen.

Die älteste (in Oesterreich ansässige) unter ihnen ist die Vereinigte Elektricitäts-Actien- gesellschaft vorm. B. Egger & Co. in Wien. Die Firma wurde als Telegraphenbauanstalt B. Egger im Jahre 1862 gegründet, führte vom Jahre i 883 an die Bezeichnung Erste österreichisch­ungarische Fabrik für elektrische Beleuchtung und Kraftübertragung B. Egger &Co. und ist seit 1896 Actiengesellschaft unter dem zuerst angeführten Namen. Sie bethätigt sich ihrer Ent­wicklung gemäss nicht nur auf dem Gebiete der Starkstrom-, sondern auch auf jenem der Schwachstrom­technik. In letzterer Richtung sind zu nennen der Bau von Telegraphen, Telephonen, Eisenbahnsignalen und elektrischen Sicherheitsvorrichtungen für Centralweichenanlagen. Die Firma war die erste in Oesterreich-Ungarn, welche sich mit der Erzeugung von allen Artikeln für elektrische Beleuchtung und Kraftübertragung befasste, und besitzt Fabriken in Wien und in Budapest. Im Jahre 1897 hat sie 500 Dynamomaschinen und Elektromotoren von insgesammt 4800 Kilowatt Leistung erzeugt. Wie bereits erwähnt, hat die Firma im Jahre 1888 das Elektricitätswerk in Gastein und im Laufe des letzten Jahrzehntes noch mehrere andere Centralstationen erbaut. Sie errichtete auch die erste Glühlampenfabrik in Oesterreich-Ungarn, besitzt die einzige derartige Fabrik in Ungarn und erzeugt jährlich an 2 Millionen Glühlampen. Was den Telephonbau anbelangt, so hat die Firma nahezu sämmtliche ungarischen Staats- Telephon-Centralen eingerichtet. Sie beschäftigt 85 Beamte und 700 Arbeiter und exportirt nach Russ­land, Italien, Rumänien, Spanien und Bulgarien.