Elektrische Gleichstromanlagen.
Stärke der
Anzahl
Anzahl der
Standort der Anlage
Betriebs-
! kraft
Betriebs
kraft
der
Gene-
gespeisten
Lampen
Installations - Firma
Anmerkung
in HP
ratoren
zu 16W.fi:
Graz
Dampf
550
3
4000
Siemens & Halske
*) Von dieser Anlage aus erfolgt der Betrieb
des elektrischen Aufzuges auf den Mönchsberg.
! Laibach
Dampf
500
2
i 3 .ooo
Siemens & Halske
2 ) Nebstdem ein Rescrvelocomobile zu
Rumburg
Dampf
220
4
500
Kremenezky, Mayer & Co.
5o HP.
3 ) Eigenthum der Allgemeinen österreichi-
Salzburg *)
Dampf
750
8
4000
Siemens & Halske
sehen Elektricitäts-Gesellschaft.
Schärding
Wasser
55 2 )
2
2200
Ganz & Co.
4 ) Eigenthum der Allgemeinen österreichischen Elektricitäts-Gesellschaft. Von dieser
| Schönlinde
Dampf
250
4
2000
Kremenezky, Mayer & Co.
Anlage aus erfolgt der Betrieb der Wiener elektrischen Tramwaystrecken.
t Trautenau
Dampf
420
4
3500
Siemens & Halske
s ) Eigenthum der Wiener Elektricitäts-Ge-
! Trient
Wasser
780
8
5500
Siemens & Halske
Seilschaft.
| Wien I 3 )
Dampf
1560
12
80.000
Siemens & Halske
Wien II 4 )
Dampf
I2.8oO
16
Siemens & Halske
; Wien VI s )
Dampf
2230
12
30.000
Siemens & Halske
Znaim
Dampf
3 60
3
2000
Siemens & Halske
Auf elektrochemischem Gebiete fängt die elektrotechnische Industrie erst an, festen Fuss zu fassen. Die bisher errichteten Anlagen sind noch ziemlich gering in Zahl und Umfang. So hat die Firma Siemens & Halske in den Achtzigerjahren einige Anlagen für Kupferraffinerie ausgeführt und für Bleichzwecke die 3oo HP -Anlage in Hallein zum Bleichen von Cellulose für die Kellner- Partington Co., sowie eine io und 20 FTP-Anlage zum Bleichen von Baumwolle für Herrn. Pollack’s Söhne in Böhmisch-Trübau eingerichtet.
Bemerkenswerth ist auch die elektrolytische Anlage in Gailitz der Bleiberger Bergwerks-Union, welche zur Bleiweissgewinnung dient. Dieselbe wurde von der Firma Ganz & Co. ausgeführt.
In deren Centrale stehen 2 Gleichstrom-Nebenschlussmaschinen für je eine Leistung von 33.ooo Watt bei 110 Volt Spannung und 500 Umdrehungen in der Minute. Von beiden Maschinen führen getrennte Hauptleitungen in die Bleiweissfabrik zur Vertheilungstafel, auf welcher die erforderlichen Messinstrumente und ein vierfacher Umschalter sich befinden, welch’ letzterer dazu dient, die beiden Hauptleitungen auf beliebige Zellengruppen schalten zu können.
Ein besonderes Gebiet, auf welchem nun auch der mehrphasige Wechselstrom Boden zu fassen sucht, ist jenes der Traction; leider ist bisher die Entwicklung der elektrischen Bahnen in Oesterreich trotz der Leistungsfähigkeit unserer Industrie nicht recht vorgeschritten. Nur wenige Städte erfreuen sich dieses Verkehrsmittels.
Die älteste dieser Anlagen ist die von Siemens & Halske erbaute, im Jahre i883 am 22. October eröffnete elektrische Bahn Mödling — Hinterbrühl mit 5 km Bahnlänge und 6 km Geleiselänge. Die grösste vorkommende Steigung beträgt 1 : 66. Die Stromzuführung erfolgt oberirdisch mittelst geschlitzter Eisenrohre, ein System, das jedoch nicht mehr angewendet wird.
Von derselben Firma sind auch die elektrischen Bahnen in Lemberg und Saraj evo erbaut worden.
Erstere ist im Mai 1894 dem Betriebe übergeben worden und hat 8'6 km Bahnlänge bei 16 km Geleiselänge. Die grösste Steigung beträgt 1 : i 6 - 9. Der Strom wird mit Gleitbügel von der oberirdischen Leitung abgenommen.
Die elektrische Bahn in Sarajevo wurde im Mai 1895 eröffnet. Sie hat bei 1:66 grösster Steigung 4 km Bahn- und 6 km Geleiselänge. Auch hier ist wie bei der Anlage in Lemberg der Contactbügel angewendet.
Abgesehen von einigen Grubenbahnen derselben Firma und solchen, welche Ganz & Co., sowie Kremenezky, Mayer & Co. ausführten, sei noch die von B. Egger & Co. erbaute elektrische Localbahn in Gmunden erwähnt, welche durch die bedeutende Steigung von maximal 95 °/ m bemerkens- werth ist. Ihre Länge beträgt 2'6 km. Sie verbindet den Bahnhof mit dem Curorte Gmunden. Das System ist das bekannte mit oberirdischer Leitung und Contactrolle.