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Die Groß-Industrie Oesterreichs : Festgabe zum glorreichen fünfzigjährigen Regierungs-Jubiläum seiner Majestät des Kaisers Franz Josef I. dargebracht von den Industriellen Österreichs 1898 ; Dritter Band
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DIE PARQUETTEN-INDUSTRIE.

VON

ALEXANDER ENGEL EDLEN VON JÄNOSI,

K. K. COUMERCIALRATH, K. U. K. HOFPARQUETTEN-FABRIKANTEN.

u den zahlreichen Industrien, welche unter der glorreichen Regierung Sr. Majestät des Kaisers die wichtigste Etappe ihrer Entwicklung, den Uebergang von der Handarbeit in den Maschinenbetrieb durchmachten, gehört auch die Parquetten-Industrie, die nicht so sehr vermöge ihres Umfanges Erwähnung verdient, als vielmehr vermöge des Umstandes, dass ein mit grossen körperlichen Strapazen und physischer Anstrengung verbundenes Gewerbe, welches zahllose Opfer an Gesundheit und Menschenleben forderte, nunmehr die Wohlthaten des maschinellen Betriebes geniesst, und alle die schweren Arbeiten, welche früher die kostbarste Kraft der Mensch zu ver­richten gezwungen war, nunmehr durch Maschinen hergestellt werden. Von der jetzt lebenden Generation gibt es wohl nicht mehr viele in unserem Gewerbe, welche das Schneiden der Fourniere mit der Klopp­säge mit anzusehen Gelegenheit hatten. Wie da der arme Mann das schwere Werkzeug durch das mit­unter steinharte Holz durchführt, dabei den feinen Staub einathmet und wirklich im Schweisse seines Angesichtes sein Brot verdient! Wie es da stundenlanger Arbeit bedurfte, ehe ein Blatt heruntergeschnitten war! Dabei war die grösste Aufmerksamkeit nöthig, damit der Schnitt stets vollkommen gerade gehe, das Blatt sich nicht verlaufe und die Tafel gleichmässig stark werde. Heute spannt der Arbeiter den Block einfach auf den Schlitten der Fourniersäge, und alles Andere besorgt die Maschine. So geht es weiter beim Zuschneiden, Bestossen, Verleimen, Abrichten etc.

Ueberall, wo früher grosse körperliche Anstrengung nöthig war, überall, wo grosse Sorgfalt und Genauigkeit erforderlich ist, soll nicht das mitunter sehr werthvolle Holzmaterial verdorben oder die fertige Arbeit unbrauchbar werden, vollführen heute präcise functionirende Maschinen mit grosser Leichtigkeit, ohne jede Gefahr und Anstrengung für den Arbeiter die vielfache Arbeitsleistung.

Gegenwärtig dürften etwa zehn grössere Etablissements in Oesterreich mit 12001500 Arbeitern sich ausschliesslich mit der Parquetten-Industrie befassen, während in weiteren 15 bis 20 Etablissements (Sägewerken, Tischlereien etc.) ebenfalls 12001500 Mann Parquetten und Friesen als Nebenproduct erzeugen; es dürften demnach etwa 2500 3 ooo Arbeiter in diesem Industriezweige beschäftigt sein. Die Anzahl der Pferdekräfte, die zum Betriebe der Parquettenfabrication allein verwendet werden, lässt sich wegen der Etablissements zweiter Kategorie schwer ermitteln; immerhin dürften ca. 1000 Pferde­kräfte zum Betriebe der Parquettenmaschinen in Anspruch genommen werden. Endlich dürften noch ca. 1000 Arbeiter mit der Legung der Parquettböden beschäftigt sein.

Betrachten wir eine modern eingerichtete Parquettenfabrik es schwebt uns hier ein im Jubiläums­jahre neu angelegtes Etablissement dieser Branche vor Augen, so finden wir nicht nur helle, gut

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