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Fabrik Bistritz am Hostein in Mähren.
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GEBRÜDER THONET
FABRIKEN VON MÖBELN AUS GEBOGENEM HOLZE
WIEN.
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ie Fabrication von Möbeln aus gebogenem Holze bildet einen wichtigen, für Oesterreich-Ungarn geradezu typischen Industriezweig, dessen Entwicklungsgang ein interessantes Capitel in der Wirth- schaftsgeschichte unseres Vaterlandes füllt. Das Aufblühen dieser Special-Industrie ist so innig mit dem Wirken ihres Begründers Michael Thonet sen. verknüpft, dass eine Betrachtung seines Lebenslaufes auch einen Einblick in die Anfänge und die allmälige Ausdehnung der von ihm eingeführten Production gewährt. Michael Thonet sen. wurde am 2. Juli 1796 in Boppard am Rhein geboren und betrieb in seiner Vaterstadt eine Tischlerei. Im Jahre i83o machte er die ersten Versuche, Möbelbestandtheile, und
zwar vorerst Sessellehnschwingen, aus dicken Fourniren zu biegen. Später wurden auch die Seitentheile aus gebogenem Holze hergestellt, und zwar dergestalt, dass die Sitzseitentheile mit den Vorder- und Hinterfüssen ein zusammenhängendes Ganzes bildeten. Da die in dieser Weise hergestellten Sessel Eleganz und Leichtigkeit mit Bequemlichkeit und grosser Dauerhaftigkeit in seltener Weise vereinigten, fanden dieselben schnell Anerkennung.
Thonet gieng sodann an die Anfertigung von Lehnsesseln unter Anwendung des gleichen Verfahrens. Gleichzeitig begann der Erfinder Kopf- und Fusstheile für Bettstellen und Canapés aus verleimten und gepressten Fourniren herzustellen, wodurch zierliche, leichte, geschweifte Formen erzielt wurden.
Hiermit war die Aufgabe gelöst, Möbel aus gebogenem Holze herzustellen; es galt nun, dieselbe zu verwerthen. Zu diesem Zwecke wurden im Jahre 1841 vorerst in Frankreich, England und Belgien Patente erworben; dieselben konnten aber nicht verwerthet werden, weil die Angebote theils zu gering waren, theils sich an die Bedingung knüpften, dass Michael Thonet im Auslande persönlich an der Fabrication mitwirken sollte.
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