Kurzwaaren aus
Meers
chaum.
Ein
fuhr
A
usfuhr
Ein
fuhr
Aus
fuhr
%
fl-
k g
fl-
kg
fl-
kg
fl-
1888
372
4464
166.595
1,999.140
i 8 g 3
100
650
15 1.900
1,253.176
1889
279
3348
98.913
1,384.782
1894
200
i 3 oo
114.200
993.850
1890
I 70
2040
73.485
1,028.790
1895
650
4225
83-700
669.600
1891
810
4860
80.600
564.200
1896
280
1820
81.400
569.800
1892
I IO
660
97.700
683-900
1897
240
1560
100.200
701.400
Sehr richtig- und zutreffend wird die Lage unserer Industrie in dem officiellen Berichte der'Wiener Handels- und Gewerbekammer für das Jahr 1896 beurtheilt. Er lautet:
«Der Absatz in Meerschaum- und Bernsteinwaaren, dieser einst weltverbreiteten Wiener Specialität, hat auch in der Berichtsperiode in der bisherigen Stagnation verharrt, da die nord- und südamerikanischen Handelsplätze, welche nach wie vor unsere Hauptabnehmer sind, nur wenige Waarenposten, und zwar der geringsten Qualität, bei der nur spärlicher Nutzen abfällt, erstanden. Auch der Export nach England, Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien hat keine Zunahme erfahren, nachdem die Erzeugung der Artikel sich in diesen Staaten schon fest eingebürgert hat. Wien hat sich wohl in der Fabrication von Bernstein-Imitationen ein neues Thätigkeitsfeld errungen, aber dabei nur beide Artikel discreditirt, weil die Kunden im Auslande bei der Schwierigkeit, echten von imitirtem Bernstein zu unterscheiden, traurige Erfahrungen gemacht haben und infolge derselben gewitzigt, misstrauisch geworden sind und sich jetzt gegen den Artikel überhaupt ablehnend verhalten. Uebrigens macht auch der mit Ambroid montirten Waare die mit Celluloid montirte, deren Erzeugung sich in der Berichtsperiode auf gleicher Höhe wie im Vorjahre hielt, fühlbare Concurrenz. Zu allem Ueberfluss begann noch, als das Geschäft im Herbste etwas lebhafter wurde, der Rohmeerschaum beträchtlich im Preise (40—50 °/ 0 ) zu steigen, ohne dass die Kundschaft auch nur die geringste Preiserhöhung zugestehen wollte, was den Export sehr erschwerte. Die in Rede stehende Hausse (die in den Jahren 1897 und 1898 weitere Fortschritte machte und das ganze Geschäft lähmte) wirkte auch ungünstig auf die Imitationsbranche ein, welche die durch die Reduction der Meerschaumwaaren-Erzeugung seltener und daher theuerer gewordenen Abfallproducte höher bezahlen musste.»
Ziehen wir noch in Betracht, dass anfangs der Siebzigerjahre ca. 190 Meister mit beiläufig 1500 Arbeitern in Meerschaum, Bernstein und «Massa» arbeiteten, während heute ca. 60 Meister mit 600 Arbeitern in diesen drei Branchen thätig sind, so ist jeder weitere Commentar über den Niedergang unserer Industrie überflüssig. Die Ziffern sprechen deutlich genug!
Was aber bis heute gerettet wurde und worauf wir allen Grund haben, stolz zu sein, das ist die von der ausländischen Industrie bisher unerreichte Ausführung der Arbeit, die Mustergiltigkeit der Wiener Waare.
Hier ist wohl nicht der Ort, Mittel und Wege vorzuschlagen, welche eine Besserung der Verhältnisse herbeiführen könnten. Thatsache ist es, dass die Lage der Meerschaum- und Bernsteinwaaren- Erzeuger heute keine rosige ist, und wir wollen nur hoffen und wünschen, dass alle Factoren, die berufen sind, an der Entwicklung und dem Emporblühen der österreichischen Industrie mitzuwirken, ihr ganzes Können und Wissen einsetzen werden, um unseren Industriezweig, an welchem viele Tausende von fleissigen und strebsamen Leuten betheiligt sind, vor dem gänzlichen Untergange zu behüten.
Die Erkenntnis, dass nur gemeinsames, energisches Handeln Oesterreichs Industrie auf jene Stufe bringen kann, die ihr mit Recht gebührt, hat gerade in der letzten Zeit Anlass zu Enqueten und Beschlüssen gegeben, von denen angenommen werden kann, dass bei energischem Eingreifen das Versäumte noch nachzuholen ist!
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