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K. K. PRIV. LEDER- UND MASCHINENRIEMEN-FABRIK, CONFECTIONSANSTALT

FÜR HEERESRÜSTUNG

E. BLOCH & SÖHNE

BRÜNN.

n der vom Schwarzaflusse durchströmten Hauptstadt der Markgrafschaft Mähren entwickelte sich bereits um die Mitte des 17. Jahrhunderts, namentlich nach Ableitung des Wildflusses und Einleitung des sogenannten Mühlgrabens in die Stadt und die Vorstädte, neben der alten Tuchmachergilde auch die Gerberzunft. Eine stattliche Anzahl zünftiger Gerbermeister schlug ihre Werkstätten an den Ufern des Mühlgrabens auf.

Die Lederbearbeitung geschah dort nach der Art, welche die Meister während ihrer Gesellenwanderjahre am Rhein, in den deutschen Reichsstädten zünftisch erlernt hatten.

In diesen ursprünglichen Formen erhielt sich die Erzeugung von Leder so lange, als das Gerberhandwerk, tüchtig und mit Umsicht gehandhabt, eben noch stets seinen Mann ernährte.

Mit wenigen Gehilfen, wohl auch unter Mithilfe der Familienangehörigen, wurde der Bedarf für Stadt und Umgebung besorgt, ein grösserer Güteraustausch, wie er sich später bei der Vervollkommnung der Verkehrsmittel ergab, existirte nicht. Damals verkaufte der Gerber seine Waare unmittelbar an den Schuster. Durch die zunft- mässige Organisation des Handwerkes ergaben sich naturgemäss Beschränkungen im Antritt und in der Ausübung des Gewerbes, welche der unbehinderten Weiterentfaltung im Wege standen; insbesondere fehlte der Ansporn durch den freien Wettbewerb.

Die Zünfte hatten es sich schliesslich zu ihrer Hauptaufgabe gemacht, der freien Concurrenz entgegenzu­arbeiten und diese selbst durch Strafen unmöglich zu machen. Schon zur Zeit des Regierungsantrittes Sr. Majestät des Kaisers Franz Joseph I. waren die Klagen über die Organisation des Gewerbestandes so laut, dass im Jahre 1859 eine neue Gewerbeordnung erlassen werden musste, welche eine freie Gestaltung aller Gewerbszweige, sohin auch des Gerbergewerbes ermöglichen sollte und auch thatsächlich hervorrief. Trotzdem erhielten sich in dem stets con- servativen Gerbergewerbe noch lange die zünftischen Formen und Gebräuche.

Im Rahmen dieser vorstehend skizzirten Verhältnisse entwickelte sich die jetzige Lederfabrik, Confections- anstalt für Heeresrüstung und Maschinenriemenerzeugung der Firma E. Bloch & Söhne. Die ursprüngliche hand- werksmässige Betriebsstätte lag um die Mitte des 17. Jahrhunderts ebenfalls an den Ufern des Schwarza-Mühlgrabens und war eine jener zahlreichen Brünner Gerberwerkstätten ohne nennenswerthe Bedeutung. Sie blieb es unter dem

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