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Etablissement in Trebitsch.

CARL BUDISCHOWSKY & SOHNE

K. K. PRIV. LEDERFABRIK, SCHUHFABRIK, CONFECTIONSANSTALT FÜR HEERESRÜSTUNG

TREBITSCH (MÄHREN).

m Jahre i 832 erwarb Carl Budischowsky, der Gründer der Firma, in Trebitsch eine Gerberei und beschäftigte darin io Arbeiter. Das ist das Stammhaus der heutigen imposanten Fabrik, in der nunmehr Hunderte von Arbeitern thätig sind. Fleiss und Geschick halfen dem Gründer empor, so dass er bereits nach zwölf Jahren in die Lage kam, eine gleichfalls in Trebitsch bestehende Spinnerei und Lohnmühle, Borowina genannt, welche durch eine Wasserkraft in der Stärke von 8 HP getrieben wurde, anzukaufen. Er wandelte diese Anlage für seine Zwecke um, stellte 64 sogenannte «Ge­schirre» auf und erzeugte daselbst Kalbfelle (braune, genarbte, getunkte, die auch unter der Bezeichnung «Fisch­felle» bekannt waren). Mit diesen Producten beschickte der Unternehmer hauptsächlich den Brünner Markt. Welcher Beliebtheit sich diese Fabrikate ob ihrer vorzüglichen Qualität erfreuten, beweist der Umstand, dass Budischowsky auf der Wiener Gewerbeausstellung im Jahre 1845 mit der silbernen Medaille für diese Erzeug­nisse prämiirt wurde. 1847 erweiterte er seine Production, indem er sie auf ein neues Feld lenkte, auf dem sie Hervorragendes leistet. Er begann nämlich mit Schuhlieferungen für das Militärärar. Da die innere Einrichtung seines Etablissements noch nicht jenen Umfang besass, dass darin alle nöthigen Arbeiten hätten ausgeführt werden können, so übergab Budischowsky die zugeschnittenen Schuhe und Stiefel Schuhmachern ausser dem Hause zum Fertigstellen. In diese Zeit fällt auch der Beginn der Erzeugung von braunem Oberleder für den Heeresbedarf. Da bisher in beiden Betriebsstätten, im Stammhause und in der sogenannten Borowina, die Production betrieben wurde, was mancherlei Unannehmlichkeit und Störungen mit sich brachte, liess der Firma-Inhaber das Stammhaus auf und übersiedelte im Jahre 1850 mit dessen Einrichtung gänzlich in die Borowina, die selbstredend für die Aufnahme entsprechend erweitert und vergrössert worden war.

Die bedeutend erhöhte Thätigkeit der Firma vermochte nun auch grossen Aufträgen gerecht zu werden, und mit der steigenden Production drang der Ruf der Firma über die Grenzen des Vaterlandes hinaus. So erhielt die Firma im Jahre 1854 seitens der türkischen Armeeverwaltung eine grosse Bestellung, zu deren Uebernahme im Aufträge der türkischen Botschaft eine ständige kaiserlich ottomanische Uebernahmscommission amtirte. Unter solchen Umständen erwies sich die bisher benützte Kraft im Laufe der Zeit als unzureichend, weshalb 1862 eine neue Dampfmaschine von 16 HP aufgestellt wurde. Da auch anderweitige wesentliche Veränderungen getroffen wurden, wodurch sich die Production zum Grossbetrieb emporschwang, war die Firma im Jahre i863 in der Lage, mit dem k. und k. österreichisch-ungarischen Kriegsministerium einen dreijährigen Contract abzuschliessen, laut dessen die Firma die Lieferung von Fussbekleidung und Lederausrüstungssorten übernahm. Nur eine rastlose Thätigkeit und eiserne Energie, wie sie Carl Budischowsky besass, vermochte 1864, zur Zeit, als die Firma mit der Aus­führung der eben erwähnten Lieferungen vollauf beschäftigt war, einen zweiten Auftrag zur vollen Zufrieden­heit der Besteller auszuführen: die kaiserliche mexicanische Armee mit Fussbekleidung, Mannes- und Pferdeaus­rüstung zu versorgen. In dieser Zeit beschäftigte die Firma in ihrer Gerberei 100 Leute, in der Schuhmacherei,