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JACOB GERLACH & SOHNE

K. K. LANDESBEFUGTE LEDERFABRIK

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WIEN.

on dem verstorbenen Vater, respective Grossvater der gegenwärtigen Firmainhaber, Johann Jacob Gerlach, begründet, entstand im Jahre 1847 auf einem Theile der heutigen Fabriksrealität (Wien, XVIII., Gentzgasse 5357) die oben bezeichnete Lederfabrik. Der Gründer derselben stammte aus Wernigerode am Harz und wanderte nach Oesterreich ohne nennenswerthe Mittel ein, um hier seine praktischen Erfahrungen in der Ledererzeugung zu verwerthen. Durch seinen Fleiss erwarb er so viel, dass er eine bescheidene Gerberei errichten konnte. Freilich musste man damals noch so manche Verrichtun­gen bei der Ledererzeugung durch Händearbeit bewerkstelligen, die heute besser und mit grosser Zeitersparnis durch Maschinen besorgt werden; das hinderte aber nicht, dass man auch zu jener Zeit schon ein gut gegerbtes, den damaligen Ansprüchen vollkommen entsprechendes Leder erzeugte. Die Production umfasste verschiedene, in das Gebiet der Rothgerberei einschlagende Ledersorten, wie Kuhleder, Kalbleder, Pittlinge, Walrossleder, Terzen, Pfundleder u. a. m.

Im Jahre 1850 wurde der Firma die Landesbefugnis zutheil, der zufolge sie in jedem Kronlande eine Nieder­lage errichten durfte und den kaiserlichen Adler zu führen berechtigt war. Durch Zukauf von Grundstücken und Aufführung von Bauten auf denselben vergrösserte sich im Jahre 1860 das Unternehmen, welchem nun auch die drei Söhne des Gründers mit Fleiss und Ausdauer vorstanden, in dem Maasse, dass es die Bezeichnung «Fabrik» vollauf verdiente. Im Jahre 1867 betheiligte sich die Firma an der Pariser Weltausstellung und wurde dort mit der grossen silbernen Medaille ausgezeichnet.

Als der nie rastende Gründer des Hauses im Jahre 1873 seine Augen schloss und von seinem Werke scheiden musste, konnte er die Befriedigung mit sich nehmen, dass er das von ihm Geschaffene in Händen zurückliess, die in seinem Geiste und im fortschrittlichen Sinne an dem Begonnenen weiterbauen würden. Und so geschah es auch. Seine drei Söhne August, Jacob und Wilhelm übernahmen die selbständige Leitung der Fabrik und ihrer Niederlagen. An der im Jahre 1873 stattgehabten Wiener Weltausstellung betheiligte sich die Firma und erhielt für ihre Erzeugnisse die Verdienstmedaille, im Jahre 1874 erwarb sie die Lieferung von confectionirten Ledersorten für die k. und k. österr.-ungar. Armee und gehörte dem damaligen Heereslieferungsconsortium als Mitglied an, bis der Vertrag im Jahre 1891 ablief. Massen von Schuhbestandtheilen, Fussbekleidungssorten, Mannes- und Pferderüstungs- Bestandtheilen aus Leder aller Art wurden da geschnitten, der im III. Bez., Rennweg 64, bestandenen Confections- anstalt, die an das k. und k. Militärärar die fertigen Gegenstände ablieferte, übergeben, wo erst Schuhmacher, Riemer, Sattler, Tornistererzeuger etc. die P'ertigstellung besorgten. Wenn nun schon der reguläre Bedarf der österr.-ungar. Armee ein bedeutender war, so vergrösserte sich noch derselbe zur Zeit der bosnischen Occupation, wo viele fleissige Hände sich regten, um den Ansprüchen des Militärärars gerecht zu werden. Aber nicht nur für die österr.-ungar. Armee allein, sondern auch für die Armeen anderer Staaten, so für Russland, Bulgarien und Rumänien wurde das Lederlieferungsconsortium mit Aufträgen betraut, die stets zur vollen Zufriedenheit der Auftraggeber ausgeführt wurden.

Wenn nun auch die k. k. landesbef. Lederfabrik Jacob Gerlach & Söhne einen grossen Theil ihrer Erzeugnisse den Ansprüchen des k. und k. Militärärars reservirt halten musste, welche sie also dem geschäftlichen Markte nicht

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