Inzwischen waren die beiden Söhne Hans und Franz Woschnagg durch viele Jahre in den ersten ausländischen Fabriken der Branche thätig gewesen und hatten sich dadurch vielseitige Kenntnisse und Erfahrungen erworben.

Im Jahre 1894 traten dieselben als öffentliche Gesellschafter in die Firma ein, welche nun mit dem Wort­laute «Franz Woschnagg & Söhne» in das Handelsregister für Gesellschaftsfirmen eingetragen wurde. Die neuen Gesellschafter widmeten ihre Thatkraft und ihr Bemühen eifrig der väterlichen Fabrication. Die Leistungsfähigkeit des Etablissements stieg nun rasch, der Ruf des durch die eingetragene Schutzmarke «Pferdekopf F. W.» geschützten Blankleders drang immer weiter.

Die grossen Erfolge hoben das Unternehmen zu wachsender Bedeutung und ermunterten die Besitzer zu weiteren Vergrösserungen. Es wurde eine Turbine von 35 HP eingerichtet, sowie zwei Dampfmaschinen, von zwei grossen Kesseln gespeist, in der Stärke von 50 HP aufgestellt; dieselben dienen zum Betrieb der 20 vorhandenen Arbeitsmaschinen.

In den ausgedehnten Fabriksräumlichkeiten ist die Dampfheizung eingeführt, eine mächtige Dynamomaschine versieht dieselben mit elektrischer Beleuchtung.

Die Zahl der Arbeiter beträgt über 100, für welche die gesetzlichen Arbeiterschutzeinrichtungen bestehen.

Im Jahre 1895 wurde ein neuer Fabricationszweig in Angriff genommen. Die Fabrik erzeugt gegenwärtig auch feines Sattler-, Taschen-, Möbel- und Gürtelleder in allen gewünschten Farben.

In Bezug auf Ausführung und reine Arbeit lassen diese Erzeugnisse nichts zu wünschen übrig, halten jeden Vergleich mit den englischen Waaren aus und ermöglichen es den Interessenten, den diesfälligen Bedarf im Inlande zu decken.

Das gesammte Rohmaterial, welches gegenwärtig in den Lederwerken verarbeitet wird, beläuft sich auf 18.000 Häute. Davon entfallen 15.000 Stück auf die Blankledererzeugung, während 3 ooo Stück derzeit schon von der neu eingeführten Feinlederfabrication benöthigt werden.

Die Erzeugnisse werden vorwiegend in Oesterreich, aber auch in Ungarn, Deutschland, Frankreich, Italien, Russland, Egypten und in der Türkei abgesetzt.

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