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M. WÜRZL & SÖHNE

K. K. PRIV. REISEREQUISITEN-FABRIK

WIEN.

n dem industriereichen Bezirke Margarethen, in der Gartengasse, erhebt sich ein stattlicher Bau, die neue Fabriksanlage von M. Würzl & Söhne, deren Specialartikel: Reiserequisiten, Koffer- und Taschner- waaren, ihrer besonders gediegenen und soliden Ausführung wegen einen Weltruf geniessen. Im Laufe eines halben Jahrhunderts hat sich diese Firma aus kleinen Anfängen zu ihrer heutigen Bedeutung emporgeschwungen.

Der Gründer des Hauses war Wilhelm Gerstell, der Vater des heutigen Firmainhabers. Er errichtete i83g gleichzeitig mit der Fabrik auch die Niederlage in der Spiegelgasse 5, welche bis vor 10 Jahren an derselben Stelle bestand, um dann ins neuerbaute Nebenhaus Nr. 3 verlegt zu werden. Von der Gründung bis 1845 unter der Firma «Wilhelm Gerstell» bestehend, wurde das Geschäft dann von dem Stiefvater des heutigen Besitzers unter seinem Namen «Michael Würzl» weitergeführt. 1867 trat Wilhelm Gerstell jun. in die Firma ein, wonach

dieselbe auf «M. Würzl & Sohn» und später, nach dem Eintritte des Sohnes Rudolf Würzl, auf den heutigen Wortlaut «M. Würzl & Söhne» geändert wurde.

Nach jahrzehntelangem, ebenso eifrigem als erfolgreichem Zusammenwirken der beiden Söhne mit dem Vater raffte der uner­bittliche Tod zuerst den Vater, nach einigen Jahren (1889) auch den jüngeren Sohn Rudolf Würzl, der im 40. Lebensjahre einem tückischen Leiden erlag, dahin.

Wilhelm Gerstell, nunmehr alleiniger Firmainhaber des in­zwischen zu respectabler Grösse angewachsenen Unternehmens, hatte jetzt auch die ganze Sorge hiefür auf seine Schultern zu nehmen. Ausser der neuen Fabrik (V., Gartengasse 17)-sind zwei Niederlagen in Wien (I., Spiegelgasse 3 und I., Kärntnerstrasse 34) und eine in Carlsbad, welche das ganze Jahr hindurch geöffnet ist, im Betriebe.

Allerdings steht dem noch immer rührigen, rastlos thätigen Manne in der Person seines ältesten Sohnes eine tüchtige Hilfskraft zur Seite; doch bedurfte es im Laufe der Zeit eines ganzen Stabes von fachmännisch gebildeten Beamten, um den gesteigerten Anfor­derungen der Gegenwart voll und ganz genügen zu können. Wilhelm Gerstell wurde in seiner Jugend, nach den ebenso strengen als praktischen Grundsätzen der damaligen Zeit, sorgfältig für seinen künftigen Beruf vor­bereitet. Nach Absolvirung einer Mittelschule und einer Handelsschule kam der junge Mann zu einem fremden Taschnermeister auf drei Jahre in die Lehre (1854),

damit der «Gründlichkeit» kein Abbruch geschehe; er lernte tüchtig und konnte nach dieser Zeit mit Erfolg sein «Gesellenstück» (einen Rindsleder-Herrenkoffer) der Prüfungscommission vorlegen.

Die strenge Arbeitszeit von 5 Uhr morgens bis 8 Uhr abends, oft noch länger gab den Lehrlingen von damals wohl reichliche Gelegenheit, arbeiten zu lernen und sich in ihrem Berufe tüchtig auszubilden, doch gehörten auch gesunde, kräftige Menschen dazu, diese vierzehnstündige, anstrengende Thätigkeit zu vollführen; es

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