Funktionären mittelst einer Fach- und belletristischen Bibliothek, sowie durch Veranstaltung von Vorträgen, Kursen und Exkursionen die theoretische Fortbildung ihrer Kenntnisse zu erleichtern und daneben die Geselligkeit und Kollegialität zu heben«

eben ihrem humanitären Werte trugen alle diese, das Arbeiterwohl fördernden Einrichtungen wesent­lich dazu bei, das Band zwischen Anstalt und Per­sonal enger zu knüpfen und das Dienstverhältnis zwischen beiden zu einem gewissermaßen patriar­chalischen zu gestalten« Und dies war von unver­kennbarer Wichtigkeit bei einem Betrieb, der in kontinuierlichem Wachstum begriffen, stets neue Kräfte aus dem offenen Arbeitsmarkt an sich heranziehen mußte« Die Zahl von 1200 Köpfen war bald überschritten, denn die stetig zunehmende Intensivität der staatlichen Verwaltungstätigkeit, welcher die Aus­gestaltung des Administrativapparats in gleichem Maße folgen sollte, verfehlte nicht, durch sprunghaft steigende Ansprüche auch auf die Hof- und Staatsdruckerei ihren Einfluß geltend zu machen« Ins­besondere führten die Entfaltung des postalischen Verkehrs mit den Hand in Hand gehenden Neueinrichtungen, wie vor allem jener des Postsparkassenamts, sowie die Entwicklung des staatlichen Eisen­bahnwesens im Verein mit dem erheblichen Arbeitszuwachs auf künstlerischem Gebiet dazu, daß sich die Anstalt vor der Erkenntnis sah, ohne gründliche Reform des gesamten Betriebsorganismus ihrer Aufgabe nicht mehr gewachsen zu sein«

n erster Linie waren es die räumlichen Verhältnisse, die energisch Abhilfe heischten; der Anstaltsbetrieb war an nicht weniger als sechs verschiedenen, räum­lich mehr oder minder entfernten Punkten verteilt und mußten an Mietzins jährlich über 20«000 fl« entrichtet werden« Resultierte hieraus eine empfind­liche Erschwernis und bedeutende Verteuerung der ganzen Betriebsführung, so traten immer mehr schwere Übelstände zu Tage, welche in der baulichen Anlage der Hauptbetriebsstätte in der Singerstraße selbst und speziell in der gefährlichen Situierung der Dampfkessel gelegen waren, zu "denen sich die bedenkliche Überlastung der Arbeitsräume, ihre Überfüllung und hygienische Unzulänglichkeit gesellten« Da endlich diese räumlichen Kalamitäten einer den Fortschritten der modernen Technik voll entsprechenden Ausgestaltung der inneren Betriebseinrichtungen hemmend im Weg standen, mußte die ungenügende Unterkunft bei der rast­losen Weiterentwicklung der graphischen Industrie ernste Gefahren