Die Baukosten waren mit 1,400*000 fl*, jene ftir die maschinelle Einrichtung mit 200*000 fl* veranschlagt, so dafj sich unter Hinzu­rechnung der an die Heeresverwaltung zu leistenden Baugrundent­schädigung per 125*000 fl*, ein Gesamtkostenaufwand von 1,725*000 fl* ergab* Im Jahre 1888 waren die Vorarbeiten so weit gediehen, da§ den Vertretungskörpern der den Neubau betreffende Gesetzentwurf unterbreitet werden konnte* Derselbe wurde in den Sitzungen des Abgeordnetenhauses vom 4* und 6* Dezember, sowie jener des Herren­hauses vom 15* Dezember 1888 ohne Debatte angenommen und erhielt am 21* Dezember desselben Jahres die Allerhöchste Sanktion* Damit war ein bedeutsamer Schritt für die weitere Entwicklung der Hof-

und Staatsdruckerei vollzogen* it den Bauarbeiten wurde im Jahre 1889 begonnen* Die Organisation des Neubaues war in der Weise eingerichtet, da§ dem in der Person des Finanz­ministers vertretenen Ärar als Bauherrn zur Beratung ein Baukomitee an die Seite gestellt war, welches sich unter dem Vorsitj des Sektionschefs Benjamin Freiherrn Possaner von Ehrenthal aus Vertretern des Finanzministeriums, dem Direktor der Hof- und Staatsdruckerei, dem Vorstand des erwähnten Hochbaudepartements Ministerialrat Karl Köchlin als Bauleiter, dem vorgenannten Professor Regierungs­rat Johann Radinger als Bauführer für die maschinelle Einrichtung, und zwei weiteren technischen Experten zusammenset^te; die Bau­kontrolle war dem Vorstand der Dikasterialgebäudedirektion über­wiesen* Der Bau wurde im Spätherbste 1890 unter Dach gebracht und mit Ende Oktober des folgenden Jahres in seiner inneren Ein­richtung fertiggestellt, so da§ am 26* November 1891 von der Bau- behörde der Benüt^ungskonsens erteilt werden konnte*

hne Verzug wurden die Ubersiedlungsarbeiten in Angriff genommen, und konnten schon am Tage nach der Erteilung des Konsenses 20 Buchdruckschnell­pressen und eine Rotationsmaschine nebst dem notwendigen Hilfsapparat in Betrieb gesetzt, sowie eine 42 Mann starke Setjerabteilung eingerichtet werden* Der Umzug, welcher sich insofern schwierig gestaltete, als der Betrieb während dieser Zeit keinerlei Störung erfahren durfte, war im Verlauf von fünf Monaten bewerkstelligt, so da§ mit Ende April 1892 der letjte Mann im neuen Haus unter­gebracht war* Als mehrere Wochen später, am 24* Juni 1892, der Anstalt die Auszeichnung des Allerhöchsten Besuchs Seiner Majestät des Kaisers zu teil wurde, konnte sie den Betrieb in voller, tadelloser

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