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Bedarfs an Druckarbeiten in den Werksälen der Hof- und Staats­druckerei zur Herstellung gelangte# Trotzdem machte sich infolge mißverständlicher Auffassung und Verkennung der beruflichen Auf­gaben der Hof- und Staatsdruckerei immer wieder auf Seite der Privatindustrie ein Residuum von Mißtrauen gegen angebliche Kon­kurrenz der Staatsanstalt geltend, welches es dem Finanzministerium erwünscht erscheinen ließ, ein einträchtiges Nebeneinanderleben beider Interessenten zu ermöglichen und zu sichern# Die zu diesem Zweck im Sommer 1903 vom Finanzministerium veranstaltete Kon­ferenz erfüllte die Hoffnungen, indem es gelang, im Wege freien Meinungsaustausches ein Einverständnis zu erzielen, welches in seinen Grundzügen die Abgrenzung des gegenseitigen Tätigkeits­gebiets festlegte. Der Hauptgewinn dieses Einverständnisses mußte aber in dem moralischen Erfolg erblickt werden, daß die Privat­industrie von nun an in der Hof- und Staatsdruckerei nicht mehr £3/£den feindlichen Konkurrenten anzusehen bestimmt ward#fivSiS

lickt man nun zurück auf den Werdegang der Hof- und Staatsdruckerei, so sieht man aus den beschei­densten Anfängen ein Institut sich entwickeln, das, nach beschwerlichem Kampf um seine Existenz zu glanzvollen Erfolgen vorschreitend und nach den Verführungen allzu reicher idealistischer Betätigung

_auf seine eigentliche Arbeitsbahn zurückkehrend, in

konstantem Fortschritt zu voller Blüte emporgewachsen ist# So darf die k# k# Hof- und Staatsdruckerei der Gegenwart mit ihrem Korps fachlich geschulter Kräfte, mit ihrer Betriebsstätte, die den weit­gehenden Ansprüchen der modernen Technik und Hygiene entspricht, wie mit ihrem gewaltigen Druckapparat, dann mit ihrem auserlesenen Letternscha^ und ihrem sonstigen bedeutenden Sachmittelstand, endlich mit ihrer Leistungsfähigkeit und Vielseitigkeit ihrer Betä­tigung, als ein Etablissement bezeichnet werden, das an der Spitze der heimischen Druckindustrie schreitet, sich aber auch würdig den großen staatlichen Instituten des Auslands an die Seite zu stellen vermag«

jie Fülle der kaiserlichen Gnade, durch welche der Arbeitskörper der Anstalt eben jetzt erst wieder aus dem Anlaß der hundertjährigen Bestandsfeier reichste Förderung seines sozialen Wohls erfahrt, indem der Stand an definitiven Beamtenstellen unter entsprechenderDotierung der einzelnenRangs- _klassen von 80 auf 103 Posten erhöht, die Maximal­dauer der bisher nur für zwanzig Wochen gewährten Kranken­unterstützung auf ein volles Jahr ausgedehnt, die Institution der

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