Orientalisten einstimmiges Lob spendeten« Auer, von leidenschaft­lichem Interesse für Linguistik überhaupt beseelt, arbeitete mit Feuereifer auf diesem Felde weiter« Innerhalb eines Jahres standen für den Werksatz bereits über 60 fremde Alphabete, darunter etwa 35 orientalische, zur Verfügung, was sonst kein anderes Institut auf­zuweisen in der Lage war« Die Staatsdruckerei erschien denn auch nicht nur rasch mit Aufsehen erregenden Werken auf dem öffent­lichen Plane, sondern sie gab fremdsprachige Lettern nach London und den Orient ab und nach Paris, Konstantinopel, Christiania, Kopenhagen, Leipzig, Erlangen, Halle und Peru hatte sie bedeutende Aufträge zu erfüllen« Es erschienen 1844 dasVaterunser in 608 Sprachen, wodurch der Adelungsche Mithridates um 86 Vaterunser­formeln vermehrt erscheint, 1847 dasselbe in 206 Sprachen, ferner Die Schriftzeichen des gesamten Erdkreises, durchwegs mit schwie­rigsten Sätzen von auffallender Grö§e« Die dritte Tafel derTypen­schau des gesamten Erdkreises gestattete den Vergleich des Besitzes an fremdsprachigen Schriften der österreichischen Staatsdruckerei mit jenem anderer staatlicher Institute sehr zu Gunsten der ersteren. Die von unserer Anstalt mit peinlicher Genauigkeit geschnittene hebräische Quadrat- und die rabbinische Kursivschrift gelangten zum erstenmal in dem nach einem alten Pergamentkodex der Wiener Hof­bibliothek herausgegebenen WerkClavis Talmudica auctore Rabbi Nissim Ben Jacob zur Verwendung« 1847 erschien von Dr« A« Pfizmaier der japanische RomanDie Gestalten der vergänglichen Welt in sechs Wandschirmen als überhaupt erster mit beweglichen japanischen Lettern und als erster in Europa in dieser Sprache hergestellter Druck« Von demselben Autor wurden Grammatiken des Arabischen, Persischen und Türkischen und ferner das chinesische Geschichts­werkTso tschuen gedruckt, bei welchem die aus einem Stück bestehenden chinesischen Zeichen verwendet wurden« Aber noch unter Auer wurde auch die Herstellung von aus einzelnen Teil­stücken kombinierbaren chinesischen Lettern erfolgreich durch­geführt, nachdem Breitkopf in Leipzig 1789 es bei einem Versuch in dieser Richtung hat bewenden lassen« Leitend war dabei der Gedanke, die ungeheure Anzahl der bei chinesischen Drucken sonst notwendigen verschiedensten Zeichen zu verringern« Es wurden dann im Laufe der Zeit etwa noch 50 größere fremdsprachige Werke gedruckt, unter denen einige wie kostbare Kleinode hervor­leuchten. So die im Satz wie im Druck gleich vollkommenen Wörterbücher und Grammatiken des Abbe Favre (1860 bis 1880) für die javanische und malayische Sprache, mit der französischen Übersetzung abwechselnd, und insbesondere die für die Schrift-

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