Das Werk von Jolly, schreibt Dr. Gustav Heider,reiht sich durch künstlerische Vollendung der Ausstattung dem Bedeutendsten an, was die Mittel der Vervielfältigung jüngster Zeit gebracht haben (siehe Mitteilungen der k. k. Zentralkommission, IV. Band, 1859, Seite 11).So viel Vollendetes aus der k. k. Staatsdruckerei hervor­gegangen ist, sagt Jakob von Falke,das Bocksche Werk, die Reichskleinodien, ist doch das Vollendetste und Großartigste zugleich. Es darf sich kühn, was den Farbendruck und die typographische Ausstattung betrifft, dem Glänzendsten an die Seite stellen, was England und Frankreich Ähnliches geleistet haben, ja es reicht vielleicht kaum ein Konkurrent an dasselbe heran. (Rezensionen und Mitteilungen über bildende Kunst, 1864, Seite 421.)

eber alles, was sich nach Auers Rücktritt bis in die Gegenwart herein in der k. k. Hof- und Staats­druckerei ereignet, ist in den beiden vorhergehenden Kapiteln bereits so viel gesagt worden, daß für unsere Darstellungen nur mehr die Ergänzung des dort Gebotenen und dessen retrospektive historische Betrachtung die Aufgabe bilden kann. Es waren nicht bloß Bedenken nationalökonomischer Natur, nicht bloß Rück­sichten auf die durch die Ereignisse von 1859 und der folgenden Jahre herbeigeführte üble Lage des Staatshaushalts, welche die Einschrän­kung des Wirkungskreises der Anstalt durch die Amtsinstruktion von 1865 zur Folge gehabt. Auch ein anderer Grund wirkte mit.

ahraus, jahrein ertönten aus den Kreisen der Wiener Buchdrucker und Verleger Klagen über die Stockung ihres Gewerbes und über die Hindernisse, welche die blühende Staatsanstalt dem freien Spiel der Kräfte bereite.In ausgedehntem Maße bedienten sich Konkurrenzraben der öffentlichen Blätter, um auch gegen die Staatsdruckerei ihre Angriffe zu richten und hinter dem Aushängschild des allgemeinen Wohls mit tugendhafter Entrüstung deren hohe Preise zu tadeln, um ihr wo­möglich einige Brocken abzuzwacken. Bezeichnenderweise erschien es vor allem wünschenswert,daß der Verlag ihrer Verschleißartikel einer renommierten Verlagsfirma übergeben werde. Die Angriffe wollten nicht zur Ruhe kommen und bildeten in der Sitzung des österreichischen Abgeordnetenhauses vom 7. Dezember 1874 bei Gelegenheit der Beratung des Budgets der k. k. Hof- und Staats­druckerei den Gegenstand einer Interpellation durch den Abgeord­neten Dr. Roser. Es kam zu eingehenden Erörterungen für und wider, wobei sich die Vertreter der Anschauung, daß die Staatsanstalt

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