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feinsten und unentbehrlichsten Riechstoffe zuführen, werden durch die Methode der Absorption, d. h. im Wege der Aufsaugung des in den Blüthen enthaltenen Riechstoffes durch Fett oder Oel auf kaltem Wege gewonnen. Veilchen, Jasmin, Tuberose, Cassia, Akazie (.4eaeia I'arnosialla), Heliotrope, Jonquille und Reseda enthalten so subtile Gerüche und in verhältnißmäßig so geringen Quantitäten, daß für dieselben die für die Gewinnung von Riechstoffen anderer Pflanzen gebräuchlichen Operationen der Maceration, Pressung und Destillation nicht anzuwenden sind, ohne die Feinheit und charak­teristische Eigenthümlichkeit des Parfums zu gefährden. Rosen- und Qrangenblüthen werden zwar auch destillirt, geben jedoch als ätherische Oele oder als auf warmem Wege (mittelst Maceration) erzeugte Pomaden nicht so zart duftende Wohlgerüche, wie solche von den Parfumeurs für die feinsten Extraits oder Essenzen zu­vörderst gesucht sind.

Auf kaltem Wege werden die Pomaden hergestellt, indem man 60 Centim. breite und 1 Meter lange, in 8 Centim. hohe Holzrahmen eingeschlossene Glastafeln (6llÜ88i8) mit einer circa 8 Millim. hohen Schichte von höchst gereinigtem Fett gleichmäßig bedeckt und die Blüthen, deren Duft fixirt werden soll, in das Fett einsetzt. Zu den Pomaden, aus welchen dieExtraits" gezogen werden sollen, wird Schweinefett, zu jenen, welche in der Kosmetik als eorp8 äurs Verwendung finden, Rinderfett genommen. Die Okapis werden nun dergestalt aus einander gestellt, daß der Raum, in welchem sich die Blüthen befinden, durch die Rahmen nach allen Seiten abge­schlossen ist. Durch die dem Fette innewohnende Kraft, die Gerüche zu adhäriren, in sich aufzunehmen, geht der Riechstoff aus den Pflanzen binnen einer für jede derselben bestimmten Zeit (12 bis 72 Stunden) vollständig in das Fett über. Nach dieser Frist werden die nun geruchlos gewordenen Blüthen entfernt und so lange durch neue ersetzt, bis das Fett den gewünschten Geruchs­gehalt gewonnen hat.

Dieser Gehalt wird für den Handel mit den Nummern 6, 12 und 24 bestimmt; die mittlere dieser Nummern wird selten be­gehrt. In der Gehaltsbezeichnung nun bot uns die Exposition etwas nicht unerhebliches Neues. Das Haus Bertrand Roure tils aus Grasse hatte Pomaden mit der Nummer 240 dargestellt und be-