^venige der auf der Weltausstellung zur Concurrenz erschienenen Industriezweige bieten gleich viele Schwierigkeiten für eine einge­hende vergleichende Berichterstattung wie die Parfumerie.

Einer unserer hervorragendsten Gelehrten, Professor Dr. Heinrich Hlasiwetz, hat erklärt, daß es fast unmöglich sei, einen voll­ständig zutreffenden Vergleich zwischen der auf die Riechstoffe basirten Industrie der verschiedenen Länder zu ziehen, wenn dieser Vergleich nur auf diejenigen Erzeugnisse beschränkt bleiben muß, welche zur Weltausstellung gebracht wurden. Hiezu genügt die Besichtigung einer Anzahl hübsch ausgestellter Objecte ebensowenig, als einige auf Treu und Glauben hinzunehmende Angaben über Import und Export. Für ein sicheres Urtheil müßte man die Arbeit in der Werk­stätte, in der Fabrik aufsuchen.

Dennoch ist das, was der Fachmann aus den auf der Aus­stellung befindlichen Proben ersehen und lernen konnte, wichtig genug, um zu einer kritischen Beleuchtung nicht sowohl der einzelnen Objecte selbst als der Gesammtheit der Produktion in den verschiedenen Ländern anzuregen, und namentlich sind die aus dem Gesammt- bilde resultirenden Schlußfolgerungen und Lehren für das klimatisch so günstig situirte Oesterreich-Ungarn von so weittragender Be­deutung, daß es nicht nur als lohnende Aufgabe, sondern viel­mehr als Pflicht erscheint, den heimischen Unternehmungsgeist auf die bedeutenden Ressourcen aufmerksam zu machen, welche der vater­ländisch« Boden der Production eines großen Theiles der in der Parfumerie-Fabrication verwendeten Riechstoffe bieten könnte.

Erfahrungsgemäß entwickelt sich die Parfumerie-Fabrication von Jahr zu Jahr in Bezug auf das Quantum ihrer Erzeugnisse, weil sich die Consumtion stets steigert.

Vor Eröffnung der Schienenwege stand die Erzeugung von Riechstoffen im südlichen Frankreich aus einem so niedrigen Niveau, wie jene in der Türkei noch heute; sie hat sich seit-