Dokument 
Der Krieg in Deutsch-Südwestafrika 1904-1906 / von K. Schwabe
Entstehung
Seite
45
Einzelbild herunterladen

Die Schutztrupps.

45

Truppenteile von einander, ferner aber in der Schwächung der ßriegsverbände durch zahlreiche Abkommandierungen zur Polizei, zum Zoll und zu anderen zivildisnstlichsn Obliegenheiten. Zudem befanden sich in den Stabs-Standorten der einzelnen Truppenteils stets nur etwa die löälfts der Offiziere und Mann­schaften, da die übrigen zur Besetzung der zahlreichen kleineren Stationen, die sich oft in nicht unbedeutender Entfernung vom Sauptstandort befanden, und zum patrouillsndisnst verwendet werden mutzten.

7sds Mobilisierung war daher mit großen Schwierigkeiten verknüpft und erforderte geraume Zeit. Eine wirksame, schnelle gegenseitige Unter­stützung war fast ausgeschlossen, sobald es sich um größere Entfernungen handelte.

Die kriegsmähige Ausbildung der Mannschaften wurde zwar überall mit großem Eifer betrieben, litt jedoch naturgemäß ebenfalls unter den oben geschilderten Schwierigkeiten bedeutend. Lrotzdem stellte sich die Lrupps in bezug auf die Ausbildung des einzelnen Mannes (Schieß- und Aeit- kertigkeit, Kenntnis des Landes und der §echtweise der Eingeborenen, Gewöhnung an das ßlima) als ein durchaus hochwertiges Kampfmittel dar. Die Disziplin und löingabs der Mannschaften war, wie sich in den folgenden k^ampfjahren zeigte, eins glänzende.

Die lZewakfnung bestand aus dem Infantsris-Gswehr M. 88 und dem Seitengewehr M. 71/84. An Artillerie waren vorhanden: fünf bcm Schnsll- keuer-Gebirgsgeschütze, fünf ältere §eldgeschütze L 73 und fünf Maschinen­gewehre. Vier 5,7 cm Schnelladekanonen waren zu Seginn des Wahres 1404 zur Reparatur in Deutschland. Als geschlossener artilleristischer Lruppentsil konnte lediglich die Gebirgsbatteris angesehen werden; die übrigen Geschütze und die Maschinengewehre waren auf die einzelnen Stationsbesatzungen, bezw. Compagnien verteilt.

Die Stationen bestanden fast ausnahmslos aus festen steinernen Sau- werken, okt in großem Viereck angelegt, mit Mauern umschlossen und von Lärmen überhöht und flankiert. Sämtliche Stationen waren angewiesen, stets auk l 2 Monate mit Proviant versehen zu sein. Gewehre und Munition wurden auch kür die Mannschaften des IZeurlaubtenstandes in genügender Menge vorrätig gehalten. -

Sesonders Aufmerksamkeit und Sorgfalt erfordert bei allen überseeischen