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Der Aufstand der Berero.
6m Nachmittag fand eins Besprechung mit dem Bererokapitän Quanjo statt, der erklärte, der Oberhäuptling sei geschäftlich außerhalb des Ortes beschäftigt, und die Ansammlungen bewaffneter Berero gälten der Schlichtung von Streitigkeiten in Erbschaktsangelsgenheiten einiger Kapitäne. Ihm schenkte von den an der Unterredung Beteiligten jedoch nur der als Dolmetscher hinzugezogene Missionar Diehl Olauben. Die Lage wurde durch fortwährenden Zuzug bewaffneter Bersro immer bedrohlicher, so daß die am Orte ansässigen und dorthin geklüchteten Weißen die Dacht teils in der §ests, teils im Bahnhofsgebäude verbrachten.
Inzwischen hatte Oberleutnant Zürn über die Ereignisse des Eages telephonisch nach Windhuk und Swakopmund berichtet und zugleich von Kapstadt die Büke des dort vermuteten Kanonenboots „Babicht" erbeten. Auch wurde von Windhuk und Okahandja aus noch am 11. versucht, die entkernter wohnenden §armer durch sofort ausgesandte Patrouillen zu
benachrichtigen und zu retten. Dies führte zur Vernichtung der Patrouille kühne! (1 §eldwebs>, 4 Dsitsr), die nachmittags von Okahandja auf Otji- mongombs reiten sollte. Sie wurde von den Berero überfallen und niedergemacht.
In Okahandja verlief die Dacht vom 11. zum 12. ruhig. Alle Bewaffneten waren auf dem Posten, da man einen nächtlichen Deberkall
vermutet hatte, kurz nachdem sich am andern Morgen die weißen Be
wohner wieder in ihre Bäussr begeben hatten, brachen Bergrat Duft und Oberarzt Dr. Maaß auf, um in der Eingeborenenwerft eine weitere
Besprechung mit Quanjo abzuhalten. Unterwegs trafen sie den von dort zurückkehrenden Missionar Ms^er, der sie beruhigte, worauf sie ihren Weg weiter fortsetzten. Der Ort ist hier durch Baumgruppen, viele Steinhäuser und hohe Klippen sehr unübersichtlich, so daß die beiden Deutschen die großen Bauten bewaffneter Bersro bei der Werkt des Oberhäuptlings erst in dem Dugenbliär sahen, als sich bereits eine Kolonne derselben in Dichtung auk die Station in Marsch setzte.
Zugleich rief ihnen ein angesehener Berero, Johannes, ein kirchen- ältester, an dessen Baus sie gerade vorbeigingen, wiederholt warnend zu, ihren Weg nicht weiter fortzusetzen. Eilends kehrten sie nun zur §ests zurück; aber der sofort unternommene Versuch, die in ihren Bäusern weilenden Weißen zusammenzurufen, gelang nur noch zum Esil. Wenige Minuten