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Der Krieg in Deutsch-Südwestafrika 1904-1906 / von K. Schwabe
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Der Oufsland der löororo.

mit möglichster Schonung der wirtschaftlichen Interessen der Bevölkerung, und um 4 Ohr nachmittags trat die erste Obteilung der Einberufenen an, um eingekleidet zu werden. Da von der Einberufung auch Ersatzressrvistsn betroffen waren, die noch keine Osbung gemacht hatten, so war es kür manche der Ontrstsnden etwas ganz neues, was jetzt vor sich ging. Ober auch von den gedienten Leuten zogen viele die echt krisgsmätzig aus­schauende afrikanische Uniform heute zum erstenmal an; ein Dell der Ein­gezogenen freilich bestand aus alten Leuten der Lruppe. Um 5 Ohr fand die Einkleidung der zweiten Obteilung statt, und am Obend hatte Swa- kopmund SO Soldaten mehr.

Das Bild Swakopmunds war während der Morgenstunden bis zur Obfahrt ein ganz anderes als sonst. Der friedliche und kür südwestafrika- nische Verhältnisse betriebsame Ort schien ein §sldlager in sich zu schließen. Vor der Station traten die Mannschaften an. Om '/OO Ohr wurde zum Bahnhof abmarschiert, sseder Mann trug eine Decke, etwas Wäsche, Pro­viant usw. in ein Bündel geschnürt mit sich. Eins große Menge gab dem Zuge das Geleit, während eine anders ihn bereits am Bahnhof erwartete. Schnell waren die Mannschaften auf die zum Schutz gegen die Sonne mit Lsinwandplanen versehenen offenen Wagen verteilt, ein letztes Obschied- nehmen, ein Signal des Bornisten und unter dem brausenden Burrah der Zurückbleibenden setzte der Zug sich in Bewegung ein stattlicher Zug: außer den drei Mannschaftswagen enthielt er einen vierten Personenwagen, in dem u. a. der §ührsr der Erupps, Oberleutnant von Zülow, ferner Stabsarzt Dr. Jakobs, Ossessor Dr. Osswald, der als Osssrveoffizisr ein­getreten war, Veterinärrat Oickmann, gerade von Kapstadt zurückgekehrt, Betriebsassistsnt paschasius als begleitender Bahnbeamter fuhren. §srnsr wurden drei Gepäckwagen und drei Güterwagen, auf denen Pferds ver­laden waren, mitgsführt."

Ond weiterhin heißt es dann:Die Dachrichten aus Okahandsa waren im Laufe des gestrigen Eages (ll.) immer bedenklicher geworden. Ober man hatte doch immer noch nach Okahandja und selbst bis Windhuk telegraphieren können. Ouch heut früh noch waren telephonische Gesprächs mit Okahandsa geführt worden.... Dann hörte man durch das Eelephen noch die Mitteilung:es fängt eben an zu schießen", und damit härte'die Verbindung auf. Die Leitung war also zerstört, und die Oukständischen