Dokument 
Der Krieg in Deutsch-Südwestafrika 1904-1906 / von K. Schwabe
Entstehung
Seite
116
Einzelbild herunterladen

Der Llukstcmd der öersro.

Nb

der Stationen und Farmen wurden in vandalischer Weiss vernichtet, die Gebäude zerstört und verbrannt, der Sausrat zerschlagen und umhergestreut. So boten alle Orte, an denen die Mordbrenner gehaust hatten, das traurige Bild entsetzlichster Vernichtung und grauenvollster Verwüstung. Dn vielen Orten wurden die Leichen der Ermordeten noch Wochen nach dem Dode unbegraben aufgefunden.

Die Liste dieser Opfer des Ssreroaukstandes enthält die Llnlage 1.

Oljimbingwe.

Llm spätesten brach der Llukstand in Otjimbingws aus, wo der alte, schwache und durchaus friedliebende Säuptling Zacharias Zeraua gern ganz Duhe gehalten hätte. Dennoch wurden die Farmen in der LImgegsnd aus­geplündert, und als am 23. Januar die falsche Nachricht vom Dnrücken deutscher Druppen von Saribib her kam, konnte Zacharias seiner durch Sendboten des Okahandja-Stammes bereits erregten jungen Leute nicht mehr lösrr werden und floh mit seinen Frauen in die Serge. Die Sersro eröffneten nun die Feindseligkeiten und erschlugen den Llnsisdler I^ronewitter. Die in Otjimbingws versammelten 35 Deutschen hatten sich bereits unter dem Kommando des Leutnants a. D. von Franksnberg in dem vorzüglich gelegenen, durch Mauern und steinerne (Zebäuds abgeschlossenen Gehöft der Familie Sälbich verschanzt. Die weniger günstig gelegene alte Militärstation hatte verlassen werden müssen und wurde von den Serero ausgeplündert. Sin energischer Llngriff auf die Deutschen fand übrigens nicht statt; die Aufständischen begnügten sich vielmehr damit, ab und zu aus grötzsrer Entfernung mit den Wachen Schüsse zu wechseln und Vieh zu stehlen. Sisrbsi wurden sie sinigsmals von der IZssatzung unter empfindlichen Ver­lusten in die Flucht gejagt. Doch im Januar zogen sie dann nach Osten in das l^omashochland, ein wildes, unwegsames und wenig bekanntes Gsbirgs- visreck, in dem sich Räuberbanden noch ^ahr und Dag gehalten haben. Dm t4. Februar befreite die Llnkunkt der Kolonne des l^apitänleutnants Gygas vomSabicht" Otjimbingws von den letzten Plagegeistern, die sich allerdings nur noch oeobachtend verhalten hatten. Lluch die nördlichen Dsile des an das ßomashochland grenzenden Gastardlandss waren stark gefährdet, nachdem die Gastards sich kür die deutsche Sache erklärt hatten. Die Farmen an der Grenze und das Gestüt Dauchas wurden durch Dnsisdisr und Gastarde gedeckt.