Dokument 
Der Krieg in Deutsch-Südwestafrika 1904-1906 / von K. Schwabe
Entstehung
Seite
185
Einzelbild herunterladen

Die Erfolge der Oftabteilung.

185

Ohne zu übertreiben*) darf man sagen, daß die Anstrengungen, die Gefahren, die Mühen und Entbehrungen, welche die Kolonne Glasenapp zu überwinden hatte, übergroße waren. Sie hat die ihr zugefallenen Auk- gabsn glänzend gelöst, denn der kür die zukünftige Kriegführung so wünschenswerte Zusammenschluß der lösrsrobandsn ist kür den östlichen Kriegsschauplatz ihr Werk. In monatslangsn ununterbrochenen Märschen, bald im Dunkel der Nacht, bald unter der glühenden Eagsshitzs der Omahsks hat das Detacheuren! 700 km zu § zurückgelegt und Landschaften von 200 km Grsits mit wenigen Gerittenen erkundet. Dabei ist zu bemerken, daß, wenn man der §rags nähertritt, ob die für das Dstachsment (Zlasenapp sich ergebende Aufgabe im Verhältnis zu seiner Stärke, seiner Gsfechts- krakt und Zusammensetzung stand, nur geantwortet werden kann, daß sie diese überstieg. Der Mangel an Pferden und, wie Major von (Zlasenapp selbst hervorhebt, an zuverlässigen, berittenen eingeborenen Spähern trat überall hemmend hervor. Das (Zelände ferner war das schwierigste, das sich im Schutzgebiete findet: Das Sandksld, die Omaheks, meilenweit bedeckt mit den undurchdringlichen Dornbuschwäldcrn, demNiederwald", in dem jede Aufklärung, jedes Eindringen Gerittener zur Unmöglichkeit wird. wenn ich weiter nochmals hervorhebe, daß die Mannschaften der Marine-Infanterie zum Esil Gekrutsn waren, so ist das Gefecht bei Okaharui nur noch höher - einzuschätzen. Zier wurden die im dichtesten Dornwald zugleich auf Vor- und Nachhut erfolgenden heftigen Angriffs überlegener, gut berittener Gereroscharen siegreich abgeschlagen und der Gegner verjagt und verfolgt.

Lind doch hat ein Dell der Eagespresse den läämpkern von Owikokorero den Vorwurk gemacht, unüberlegt vorgegangen zu sein. Man hat sogar, rind das ist der Gipfel urtsilsloser Unwissenheit, Vergleiche, besonders in bezug auf das Gelände, mit den Ereignissen des südafrikanischen Krieges gezogen. Um diesen Punkt vorwegzunehmen, erkläre ich, daß der Schau­platz des Gurcnkrieges, die mir aus eigener Anschauung bekannten Land­schaften der ehemaligen §reistaatsn, nichts Gemeinsames hat mit den Ge­bieten Südwestakrikas, in denen heute der l^risg tobt. Wohl finden sich auch dort steile, schwer zu überwindende Gebirge, enge §lußtäler, weite Grasebenen und unübersichtliche Gügellandschatten; es finden sich aber nicht

') aus Leu Vierteliahrsheftsn für rruppenführung u. s. w. IS04. 3. Sekt. Sauptmann Schwabe: ,,Sinige Lehren aus dem kriege in Südwestafrika."