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Der Krieg in Deutsch-Südwestafrika 1904-1906 / von K. Schwabe
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Die Logs im Juli.

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nahmen, um sich dem abziehenden Gegner vorzulegen. Die Abteilung Gstorkk ging von ihrem Standort I^arupuka auf Otjahewita vor, Heyds von Okosondusu auf Okaundja und die Hauptabteilung von Otjire über Orutjiwa auf Okosongoho. Generalleutnant von Grotha eilte mit Major Quads aus Okahandja zur Hauptabteilung, da es nunmehr unmöglich schien, den An­griff bis zum Gintreffen des 2. §eldregiments hinauszuschieben - aber die auf Anordnung des Generals zunächst ausgeführten nochmaligen Er­kundungen ergaben glücklicherweise mit Gesammtheit, daß die Gewegung unter den Hsrero lediglich ein noch dichteres Zusammenschließen um den Watsrbsrg bedeutete.

Gin lebhaftes Gild von der unsicheren Lage in diesen Julitagen und von den Schwierigkeiten und bitteren Zufällen, denen die Gruppen im §elde täglich und stündlich ausgesetzt waren, entwirft Oberleutnant von Salzmann in seinen ßriegsbrisfen. Ger bereits durch seine zu Pferde aus­geführte Ourchqusrung Zentralasisns rühmlichst bekannte Offizier schreibt:')

Endlich am l. Juli kam etwas mehr Klarheit in die allgemeine Situation: Während das Oetachement v. d. Hs^de noch in Okosondusu steht, ist das Oetachement von Gstorff schon bis an den Omuramba vor­gegangen. Okfizierpatrouillen haben festgestellt, daß die Orlogsleute") der Hersro, also die eigentlichen Krieger, bei Okahitua sitzen, vort halten sich auch die Herero-Grotzsn auf. Vas ganze alte Gestamsnt sitzt da zusammen, Samuel mit seinem Sohns Friedrich, dann Michael, Zacharias, Graugott und der berüchtigte Gjetjo. Vorn §eldhauptmann des Orlogs, dem Hersro Assa Giarua, war nichts bekannt. Alle diese Angaben hatten gefangene, §sldkost suchende Weiber gemacht, also war denselben wenig zu trauen. Sie hatten unter anderem auch ausgesagt, daß sie Samuel zu Pferds gesehen hätten, stets in Gsgleitung seines Sohnes, also scheint sich die Mähr von seiner Verwundung nicht zu bewahrheiten. Oie Hsrero wären zwar kriegslustig, aber nicht einig. Jedenfalls war festgestellt, daß sie immer noch da und nicht abmarschiert waren. Mit den kolossalen Viehmengen, die jetzt bei den Wasserstellen im Omuramba-Gette zusammengetrieben sind, marschiert es sich eben nicht so leicht ab, und wenn sie marschieren sollten, so geht es nur sehr langsam. Jetzt ist für die hiesige Gegend die schlechteste Jahres-

*) flus der ..Schlesischen Zeitung-. Später zusammengestellt in dem vuch: »lm krampt gegen Äle 6erero-, siehe Literaturverzeichnis.

Orlog-^rieg.