Dokument 
Der Krieg in Deutsch-Südwestafrika 1904-1906 / von K. Schwabe
Entstehung
Seite
244
Einzelbild herunterladen

244

Der Llufstand der lösrero.

gute Sanitätspolizei stets für deren baldige Beseitigung. Unsers Pferde schnoben jedesmal ängstlich, wenn sie an einer derartigen Stelle vorbei­mußten. Lln vier verschiedenen Stellen waren große Srasbrände sichtbar.

Segen 8 Uhr abends ritten wir in der wohlbekannten Etappe Owi- kokorero ein, deren Kommandant jetzt ein alter Sskannter von mir aus dem Kadetten Korps und späterhin aus dem Lhinakeldzuge ist. So trifft man sich wieder im fernen Afrika. Viel gab's nicht auf der Etappe, unsere Pferde mußten sich mit etwas lZrot begnügen, löaker war nicht vorhanden. Die Nacht war kalt, ich hatte außer dem Woilach nur einen alten Zeitplan zum Zudecken und fror schauderhaft. Um nächsten Morgen suchten wir die uns gehörigen Eiere zusammen, es waren immerhin zehn Pferde und acht Maultiere, also ein sehr willkommener Zuwachs. Die Etappe ist jetzt fertig ausgebaut. Mit einem starken Schützengraben beherrscht sie die große VIev mit den Wasserlöchsrn vollkommen. In ihr befindet sich ein pro- viantzslt, ein Sranksnzelt, in dessen einem Ende der §ernsprechsr ist, ferner ist die lZäcksrsi noch innerhalb des Walles. Es sieht öde und leer aus» seitdem die Eruppen aus ihren Siwaks abgezogen sind, und wir konnten uns über die verdutzte §rage der Offiziere einer gerade ankommenden Munitionskolonns amüsieren:Wo ist denn nun eigentlich Owikokorsro?" Wahrscheinlich hatten sie sich eine (Zroßstadt darunter vorgestellt und waren nun reichlich enttäuscht, nur die drei Zelte innerhalb der Elmwallung vor­zufinden. Einser Rückmarsch mit den t8 Eieren, die wir in einer Serde trieben, war nicht ganz leicht, da die Eiere sich anscheinend ungern von Owikokorero trennten. Schließlich hatten wir sie aber doch im Lange und erreichten gegen 4 Elhr nachmittags wieder Otjimbuka, wo uns eine Patrouille der Sattsris, zur Silke beim Ereiben bestimmt, erwartete. LIn der Wasserstelle war gerade ein Ersckochss in eins der Löcher gefallen und dabei ertrunken; er mußte nun von den anderen Eieren herausgezogen werden. Ein zweiter Ochse war entlaufen. Wir bezogen im Susch ein IZiwak und hatten bis zum Einbruch der Dunkelheit mit Orasschneiden und Sralbauen ein gutes Stück Llrbeit zu bewältigen. Eine Patrouille, die zum Wasserloch herunter­ging, fing dabei den entlaufenen Ersckochsen und brachte ihn im Eriumph angeschleppt, leider streikte er am nächsten Eage, als wir ihn weiter mit­nehmen wollten.

Die Posten meldeten mir gegen 9 Elhr, daß im Westen ein Laternen-