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Der Krieg in Deutsch-Südwestafrika 1904-1906 / von K. Schwabe
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Der Dsginn des Gefechts bei tdamakari.

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Batterie nicht schoß, und so lagen wir denn gemütlich, aber doch in großer Aufregung da, verzehrten unsere Vorräte und folgten gespannt dem §ort- gang des Gefechtes. Die kugeln pfiffen fortwährend an uns vorbei, die meisten zu hoch.

Bach einer halben Stunde erzählten uns Vorbeireitende, daß die' l l. Compagnie, die auf dem linken §lügsl bisher allein kämpfte, schon erhebliche Verluste hätte. Gleich darauf kam der erste Verwundete, Ober­leutnant Streccius, zu Pferde an, den linken Arm in der Binde, auf Brust und Bücken kam in der Bähe der Schulter das Blut durch. Es fiel ihm sichtlich sehr schwer, sich auf dem Pferde zu halten. Als er bei uns vor­beikam, sagte er:Oas ist gar nicht so einfach da vorn mit den paar Gewehren, die man hat." Gleichzeitig erzählten uns vorüberkommende Soldaten der N. Compagnie, daß Bauptmann Gansser tot*), Leutnant Leplow verwundet und mehrere Leute tot und verwundet seien. Und das alles in der ersten halben Stunde!

Bald knallte es nun auch von rechts und von vorn auf uns los, und das pfeifen der kugeln wurde immer häufiger. Unsere Batterie fing an, in langsamem §euer mit Schrapnells den Busch zu bestreichen. Auf jeden Schuß erfolgte die Antwort in Gestalt einiger kugeln. Wir mußten Munition vorbringen; aber auch von der §susrstsllung aus konnte man vom §sinde nichts sehen, obwohl die Schüsse aus nächster Nähe kamen, Bann erfolgte ein schärferer Angriff von rechts. Die Geschütze wurden dorthin geschoben und schössen mit kürzeren §euerpaussn. Auch die Maschinengewehre beteiligten sich. So entwickelte sich ein lebhaftes Gefecht. Der Stab begab sich in unsers Nähe, nachdem die Offiziere mit Exzellenz v. Erotha an der Spitze vorher von den Pferden gestiegen waren, ver Gallon mit der Stabs- flaggs ging in die Sähe.

Nie Ixakkern griffen uns von allen Seiten nacheinander an, mitunter auch von zwei Seiten zugleich. Nie Compagnien und Maschinengewehrs mußten bald hierher, bald dorthin geschickt werden, die b. Batterie und die Maschinsngswehrabteilung wurden geteilt. Von den letzteren hätten wir noch viel mehr gebrauchen können, es ist entschieden die beste Waffe hier.

') löauptmann Sansser und Leutnant Leplow fanden den Heldentod vor der §ront der I I. Kom­pagnie beim Sturm auf die vordersten Wasserstellen des Hamakari-Niviers, die die tapfere Kompagnie nach Verlust sämtlicher Offiziere - Oberleutnant Streccius wurde schwer verwundet trotz des rasenden gegnerischen keuers mit aufgepflanztem Seitengewehr nahm.

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