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Der geringen europäischen Bevölkerung wegen ist der Consum ein beschränkter.
Auch in Moskowas, Castor und ähnlichen starken Stoffen könnte Oesterreich hier das Hauptgeschäft machen, überlässt es aber, bis auf einen winzigen Bruchtheil der fremdländischen Con- currenz.
Für indigoblaue Militärtuche ist Oesterreich hervorragend leistungsfähig; die Lieferungen, welche vom Gouverneur des Libanon alljährlich vergeben werden, fallen aber gewöhnlich den Franzosen zu.
Shawls.
Fafonnirte Flanelltücher mit Fransen aus Sachsen und Böhmen werden erst seit Kurzem in Syrien eingeführt, aber mit nur geringem Erfolg. Dasselbe gilt von gewebten, car- rirten, baumwollenen Shawls, die von den Eingeborenen als Leibgürtel getragen werden.
Gewebte carrirte wollene Sha wls. In den hier gangbaren Qualitäten ist Oesterreich die beste Bezugsquelle; nichtsdestoweniger werden wir von Deutschland mit diesem Artikel versorgt, weil die Fabrikation desselben in Oesterreich in den Händen einiger grossen Firmen liegt, die ein jährlicher Umsatz von 15 bis 20 Milionen Gulden zur nachdrücklichen Cultivirung unserer Märkte nicht reizen kann. Die deutschen Fabrikanten verachten einen solchen Umsatz nicht, und machen deshalb das Geschäft trotz höherer Preise.
Sammt.
Sammt aus reiner Seide wird in schwarz und färbig importirt, beliebte Farben sind dunkelblau und violett, 48 bis 50 Centimeter breit. Provenienz: Lyon; der Bedarf ist gering, auf den Plätzen im Innern fast Null.
Sammte aus Seide und Baumwolle, 48 bis 50 Centimeter breit, bilden einen namentlich für das Innere des Landes wichtigen Artikel; bis vor Kurzem ausschliesslich von Rheinpreussen und Lyon geliefert, wild dieses Gewebe jetzt von einem bedeutenden österreichischen Etablissement am billigsten und in vorzüglicher Qualität erzeugt.