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Ins innerste Afrika : Bericht über den Verlauf der deutschen wissenschaftlichen Zentral-Afrika-Expedition 1907 - 1908 / von Adolf Friedrich Herzog zu Mecklenburg
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Umgeben von einem großen Stab junger Leute schritten in unver­gleichbarer Uuhe und Würde, angetan mit der überaus malerischen Fest- tracht der Watussi, wie Erscheinungen aus einer anderen Welt, zwei Ab­gesandte des Sultans Msinga aus das Lager zu. Lussissi und Nanturu waren hühnenhafte, schlank aufgeschossene Heldengestalten von einer Größe, die das Niesenmaß von 2 m überschritt. Sie brachten Grüße des Sultans und eine stattliche Zahl Kinder und Kleinvieh zum Geschenke und hatten den Befehl, uns bis Uiansa, der Residenz ihres Herrschers, zu geleiten.

watussi.

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Die Art und Weise ihres Benehmens, ihre Rede wirkte frappierend. Man hatte sogleich den Eindruck, einer anderenKlasse" von Menschen gegenüberzustehen, die mit demNeger" nichts weiter als die dunkle Hautfarbe verband. Die Wirkung ihrer Erscheinung auf unsere Träger, denen dieser Anblick ebenso fremd war wie uns, gab beredtes Zeugnis hiervon. Beide setzten sich dann, nachdem sie reichliche Gegengeschenke empfangen hatten, als Führer an die Spitze unserer Karawane.

Am Nachmittage wurde der Niawarongo, ein (huellsluß des kagera, erreicht, der dem Marsch des Tages ein Ende bereitete,' denn das Übersetzen der auf mehrere hundert Tiere angeschwollenen Kleinviehkarawane und der zahlreichen Lasten währte bis zur Dunkelheit. Da das Wasser die Tiefe eines Meters aber kaum überstieg, wurde zur Vereinfachung des Trans-