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Ins innerste Afrika : Bericht über den Verlauf der deutschen wissenschaftlichen Zentral-Afrika-Expedition 1907 - 1908 / von Adolf Friedrich Herzog zu Mecklenburg
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Schlafanzug, Lodencape und zwei Kamelhaardecken zum Zudecken. Abends tranken wir Grog von Tee und Whisky, um uns einigermaßen aufzuwärmen. Mit welcher Freude begrüßten wir die Sonne, die wieder etwas Wärme brachte, freilich nie mehr als 1516 o Lufttemperatur, und wenn sie gegen 4 Uhr hinter den Lagerhügel sank, wurde es wieder kalt. Dabei hatten wir es noch warm, nämlich nicht unter -st 2° vor Sonnenaufgang.

Lager im Rugege-lvald (Schubotz und INildbraed).

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Grawert und Kandt ist in derselben Gegend das Waschwasser gefroren. Auch sah letzterer um dieselbe Jahreszeit und fast an derselben Stelle Gräser und Bäume dicht bereift. Und das war ein afrikanischer Urwald 2° südlich des Äquators!

Lassen wir einmal von dem etwas erhöhten Lagerplatz aus, der nach einer Seite freien Umblick gewährt, das Auge über den Wald hinschweisen und versuchen wir, uns über seine physiognomische Eigenart klar zu werden. Diese wird, im Vergleich mit einem deutschen Laubwalde, namentlich durch zwei Faktoren bedingt: die bedeutend größere Zahl der Arten und das ganz verschiedene Alter der Exemplare. Daraus folgt schon, daß die Färbung