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Bäume, brennen dann die Geschichte ab, wobei die stehengelassenen Bäume auch eingehen, dann graben sie das Land um und pflanzen einmal Erbsen, um dann Nuanda um ein weiteres Stück Wald aus die gleiche Art ärmer zu machen. Wenn die Leute dann aus einem so urbar gemachten Stück Waldboden blieben, dann hätte die Zache noch einen Wert, aber nur so den Wald abbrennen, um einmal Erbsen zu pflanzen und dann weiterzugehen und weiter zu verwüsten, das muß einen schmerzen, auch wenn man kein Forstmann ist, besonders in einem so baumarmen Lande, wie Buanda es ist." — Was es mit den Waldgreisen aus sich hat, weiß ich nicht, sonst hat aber der Missionar Noehl den Nagel auf den Kops getroffen.
Und dann nahm der Wald uns aus, der herrliche Bergwald Nugege, so schön wie nur irgendeiner in Usambara oder an der Uganda-Bahn, in Kikuju oder aus dem Mau-Plateau, herrlich in seiner Schönheit und Üppigkeit und bedrückend durch die Fülle einer uns ganz neuen Vegetation, so daß wir zuerst fast verzweifelten, eines solchen Reichtums Herr zu werden!
Da der Nukarara in seinem obersten Laufe nicht mehr weit sein sollte, beschlossen wir, in seiner Nähe zu lagern. Wir fanden ihn als klaren Bach wieder, der nur noch 2 bis 3 m breit und vielleicht 30 cm tief durch tffuell- moore und Waldschluchten fließt. Jenseits erhob sich ein mit steppenartigem Graswuchs bestandener Hügel, der unten einen fast ebenen Nbsatz hatte. Zuerst wollten wir hier lagern, da wir aber die Kälte der vergangenen Nacht noch bitter in Erinnerung hatten und die starke Nusstrahlung auf dem freien Platze fürchteten, kletterten wir noch den Hügel hinauf und schlugen am Waldrand im Schutz der Bäume die Zelte auf. Da saßen wir nun vielleicht 40 m über der Wiege des heiligen Nil, etwa 2000 m über dem Meere, und blickten hinaus in eine leuchtende Mondnacht, auf die gegenüberliegenden Kuppen des Vergwaldes, in dem in silbernem Schein klar und deutlich die Kronen der Bäume sich abzeichneten, hinab auf das feine Strauchwerk, das den Laus des Nukarara besäumt, und durch das lichte Eschenlaub der knorrigen Hagenia, die über unseren Tisch sich breitete, hinauf zu dem nächtlichen Himmel, von dem der volle Mond sein Licht so kalt und klar wie in einer Winternacht in der Heimat herniedersandte. Und um uns kein Laut, als zuweilen das tiefe Bellen eines Buschbockes, der wie ein Neh schreckt, und die Gespräche der Träger, die an den Feuern schwatzen und frieren gleich uns. Ja, frieren! Ich wachte öfters nachts vor Kälte auf, trotz eines Schlafkostüms, bestehend aus wollenen Strümpfen, Unterzeug,