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lang als erste Europäer herumgestreift sind. Über uns bilden die äste einer mächtigen Schirmakazie eine hübsche Kulisse vor dem tiefblauen afrikanischen Himmel und lassen eine Lücke frei, die gerade groß genug ist, daß der Mond hindurchscheinen kann, der uns zum Festmahl leuchten soll. Es trifft sich gut, daß er fast ganz rund ist heute, dann leuchtet er wie ich es in der Heimat nur in ganz kalten Winternächten sah. Ruch Musik haben
Mutwa von Kwidschwi.
wir, zwar keine ungarische Zigeunerkapelle, aber eine kaum schlechtere. Es sind Tausende kleiner Grillen, die im Röhricht des Sees sitzen und ein Konzert anstimmen, als hämmerten viele winzige Schmiede mit silbernen hämmern in der Erde Schoß. So möchte ich die afrikanische Festpracht gegen die in Berlin nicht tauschen. Nur die Menschen sähe ich gern, die heute dort feiern, vielleicht sind einige darunter, die hin und wieder einen flüchtigen Gedanken nach dem fernsten Winkel des dunklen Erdteils senden. Ihrer aller Wohl wird heute der Klang unserer Pokale gelten, die zwar nur aus Lmailleblech sind, aber mit gutem Moselwein gefüllt. Ganz besonders aber wollen wir auf das Brautpaar trinken, dem der heutige Tag ein Tag der Freude und der Beginn großen Glückes sein möchte. Eben kommt Menelik,