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Als die Träger endlich vom Lager eintrafen, ließ ich sie nach allen Leiten schwärmen,- und da endlich fanden wir die lang gesuchte Leute. Die Lchädel beider Elefanten wurden später sorgfältig präpariert und haben ihren Weg nach Deutschland gefunden. Ebenso eine vollständige haut. — Es waren dies die ersten Vertreter der Elefantenrasse aus der Vulkanwelt, die in ein heimisches Museum gelangt sind.
Der stärkste Elefant wies eine Rückenhöhe von 3,05 m auf, ein geringes Maß im vergleich zu den starken Elefanten der Ebene, die bis fast 4 m erreichen. Die verhältnismäßig starken, 2,05 m langen Ltoßzähne und die abgeriebenen Backenzähne deuteten aber auf ein beträchtliches Alter hin und bestärkten die Ansicht, daß die Kleinheit ein Tharakteristikum der berg- bewohnenden Elefanten sei.
Von anderen Tieren kommt hier, d. h. am Fuße der Vulkane, der Löwe vereinzelt vor. Es scheint sich dabei aber um Exemplare zu handeln, die sich aus der Rutschuru-Ebene hierher verlausen haben. Auch leben hier anscheinend zwei Arten Leoparden verschiedener Größe, von denen ein starkes, in der Falle gefangenes Exemplar sich als identisch mit dem vom herzog der Abruzzen auf dem Ruwenzori entdeckten erwies. Ferner Wildkatzen und verschiedene Meerkatzenarten, unter denen der schön rot und graugrün gefärbte Lercopitbekus kanclti der häufigste ist. Auch fanden wir einen Luschbock ganz neuer Form, von dem ich ein Exemplar aus einer Waldwiese hart am sumpfigen Wasser schoß.
Die Erzählungen der Eingeborenen beschäftigten sich auch viel mit einem Raubtiere, das ein Mittelding zwischen Löwe und Leopard sein soll und von den Leuten „Rimisi" genannt wird. Bis jetzt hat noch kein Europäer dieses Tier gesichtet,- es dürste sich wohl um eine große Wildkatzenart handeln.
Es gelang während unseres Aufenthaltes hier dem Oberleutnant von Wiese, in Begleitung nur eines Askari und eines Eingeborenen, als erstem Europäer den 5 abinjozu ersteigen. Wahrscheinlich ist — von Hauptmann von Beringe abgesehen, der 1903 bis auf 150 m unter dem Gipfel gelangte, dann aber wegen der Steilheit des Felsens umkehren mußte, während sein Begleiter, Oberarzt Or. Lngeland, infolge eines Lchwindelansalls bereits in 3150 m höhe zurückgeblieben war — noch nie zuvor ein Mensch hier oben gewesen. Denn einem Eingeborenen wird es niemals in den Linn kommen, eine solche in seinen Augen zwecklose Anstrengung zu unternehmen, die ihm nach seinem