Soldaten des Kongostaates.
VII.
Zum Albert Eduard-5ee.
Der Aufenthalt in einem Lande, das wie der Kongostaat im Mittelpunkt des internationalen Interesses steht und in dessen Verwaltung wir Einblick tun konnten, fordert naturgemäß die Kritik oder wenigstens einen Vergleich mit den Verhältnissen und Einrichtungen anderer unter Fremdherrschaft stehender afrikanischer Gebietsstriche heraus. Der Leser wird daher erwarten, am Eingang des Kapitels, das die erste Zeit des Aufenthaltes im Kongostaate behandelt, die am meisten interessierenden Fragen, wie die Verwaltung des Landes, die Ausnutzung der Produkte oder die Eingeborenenfrage, eingehend erörtert zu sehen. Er möge Nachsicht üben, wenn ich seine Erwartungen nicht erfülle. Denn einmal würden solche Auslassungen den Nahmen einer einfachen Neiseschilderung weit überschreiten, dann aber maße ich mir nicht an, nach einem Aufenthalte von nur sieben Monaten in einem Territorium, zu dessen Kenntnis Jahre erforderlich wären, ein vollkommen zutreffendes Urteil fällen zu können.
Dem Urteil aber möchte ich mit aller Entschiedenheit entgegentreten, als ginge die Politik des Kongostaates nur daraus aus, die Bevölkerung des schnöden Gewinnes wegen ihrer Rechte zu entheben und sie auszusaugen. — Wohl sind einzelne Grausamkeiten vorgekommen, wohl ist von verständnislosen Beamten die ihnen anvertraute Gewalt im Übereifer oder im Anfall von „Tropenkoller" mißbraucht worden — und dies wird von den Belgiern auch