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ein sofortiges Überschlagen, so daß die Kugel nicht in den Wildkörper eindringt. Wiederholt spielten sich Szenen ab, bei denen bis zur endgültigen Erlegung des Elefanten 30, 40 und mehr Kugeln notwendig waren. Auf kurze Entfernung ist der Durchschlag des 5-Geschosses auf dem Elefantenschädel ganz schlecht. Entscheidend waren in dieser Hinsicht die Erfahrungen von Schubotz, als er einem angeschossenen Elefanten den Fangschuß geben wollte. Auf etwa 20 Schritt gab er ihm elf Kugeln auf den Kopf und zwar zwischen Licht und Gehör, die dem Tiere aber nur geringen Eindruck machten. Nachdem der Dickhäuter dann nach einer größeren Anzahl Blattschüsse zur Strecke gebracht worden war, fand man alle elf Kugeln stark deformiert in der Muskulatur und in den oberflächlichen Knochenlagen des Oberkiefers.
Mit der 7,9 mm-Kugel, die wohl bis dahin am meisten in Afrika geführt worden ist, sind so reichliche Erfahrungen gemacht worden, daß es sich erübrigen dürfte, auf diese näher einzugehen. Bei Verletzungen edler Teile genügt sie völlig, bei Waidwundschüssen oder ähnlichen erreicht sie aber die Leistungsfähigkeit der 9,3-patrone niemals. Ich kann diese letztere daher, wenigstens soweit meine Erfahrungen reichen, und diese sind bei den mannigfachen Wildarten, die ich zur Strecke bringen konnte, keine geringen, für den schwarzen Erdteil als die bei weitem zuverlässigste von deutschen Waffen empfehlen.
-kr H
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Am Abend nach der zuletzt geschilderten Iagdperiode waren wir Zeugen eines Naturfeuerwerkes von packender Wirkung. Ein Steppenbrand von ungewöhnlicher Ausdehnung erstreckte sich über den ganzen Horizont und zeichnete die Konturen der Berge in einer ununterbrochenen Feuerlinie von: Himmel ab.
In dieser Gegend werden die Brände von den Eingeborenen entfacht, um vor der Negenzeit den Boden vom alten Graswuchs zu säubern und Kaum für die neuen, wohlschmeckenden jungen Gräser zu schaffen, die das Wild besonders bevorzugt. Letzteres, auch der Elefant, scheut das Feuer durchaus nicht, sondern findet sich gerne aus solchen weiten Brandstellen ein, um die frischen zarten Gräser zu äsen.
Im allgemeinen sind die Steppenbrände durchaus harmloser Natur, einmal jedoch, am Tage vor Weihnachten, wären sie uns beinahe verhängnisvoll geworden. Eine ungeheure Feuerlinie wälzte sich über den
Ins innerste Afrika. 22